Berlin. Die EU gibt grünes Licht für Vakzine von Biontech und Moderna gegen Omikron BA.1. Was Sie über den Biontech-Impfstoff wissen sollten.

  • In der EU wurde bisher mit Corona-Vakzinen geimpft, die vor rund 20 Monaten zugelassen wurden
  • Nun liegt ein Booster gegen die Omikron-Variante BA.1 vor.
  • Wirksamkeit, Nebenwirkungen und Co. - Was Sie über den neuen Biontech-Impfstoff wissen müssen

Ab nächste Woche sollen rund 14 Millionen Dosen von Biontech, aber auch von Moderna kommen. Die Booster-Impfung wurde sehnsüchtig erwartet, weil Omikron die Abwehrreaktion von Geimpften und Genesenen umgeht.

Lesen Sie auch: Biontech und Co.: Wer jetzt den Omikron-Impfstoff bekommt

Am Donnerstag hat die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA den Einsatz empfohlen. Die endgültige Entscheidung über eine Marktzulassung trifft die EU-Kommission, was nach dem Fachvotum der EMA-Experten in Brüssel allerdings als politische Formsache gilt.

Biontech: Was spricht für den neuen Omikron-Impfstoff?

Wie Biontech-Chef Uğur Sahin erklärt, hat Omikron viele Mutationen im Spike-Protein, "sodass nur einige Bereiche von den Antikörpern eines mit dem Wildtyp-Impfstoff Geimpften noch erkannt werden". Das neue Vakzin ist deswegen auf die Omikron-Subvariante BA.1 zugeschnitten, soll aber auch gegen den ursprünglichen Virusstamm wirken. Ein weiterer Vorteil: Es ist näher an der BA.5-Variante als das Original-Vakzin. Laut Hersteller führt der Impfstoff zu einer "signifikanten Immunantwort", neunfach stärker als das bisherige Vakzin.

Für wen ist der Biontech-Stoff vorgesehen?

Es ist eine Auffrischungsimpfung. Die Ständige Impfkommission empfiehlt generell älteren Menschen ab 60 und Patienten mit Immunschwäche und schweren Vorerkrankungen, sich zügig ein viertes Mal impfen lassen.

Biontech: Welche Nebenwirkungen muss man einkalkulieren?

Laut Hersteller besteht ein erhöhtes, aber sehr seltenes Risiko (ein Fall unter 10.000) einer Entzündung des Herzmuskels oder des Herzbeutels, selten von akuter Gesichtslähmung und Schlaflosigkeit. Möglich sind Angstreaktionen: Schwindel, Herzklopfen, Anstieg der Herzfrequenz, Blutdruckveränderungen, Kribbeln und Schwitzen. Die häufigsten Nebenwirkungen bei Studienteilnehmern waren Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Schüttelfrost.

Sollte man besser auf die Impfung gegen BA.5 warten?

Das ist eine persönliche Risikoabwägung. Fakt ist: BA.4 und BA.5 sind die derzeit weltweit vorherrschenden Varianten, nicht BA.1. Fakt ist auch: In nur drei Monaten hat Biontech einen an Omikron BA.4/BA.5 angepassten Impfstoff entwickelt und hergestellt. In den USA wurde er am Mittwoch zugelassen. In Europa hat Biontech es zumindest beantragt.

Lesen Sie auch: Corona: Neue Omikron-Impfstoffe kommen in die Arztpraxen

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.