Berlin. Pfand auf Kakao und Kaffee im Stahlbecher? Dieses Mehrwegsystem wird aktuell in ausgewählten Rewe-Filialen getestet. Die Hintergründe.

Ein- und Mehrwegflaschen könnten schon bald nicht mehr die einzigen Behälter sein, die bundesweit im Pfandautomaten landen. Wie die "Lebensmittel Zeitung" berichtet, findet aktuell in vier Rewe-Märkten ein Testlauf mit Stahlbechern statt.

Das neue Mehrweg-Pfandsystem hat das Frankfurter Start-up Circolution in Zusammenarbeit mit Nestlé entwickelt. Die neue Verpackungsalternative wird aktuell für Kaffee und Kakao getestet. Die ersten Versuchskaninchen sind der "Nesquik"-Kakao von Nestlé, die Kaffeeröster Hoppenworth & Ploch und BE.AN.

Nestlé-Kakao im Stahlbecher.
Nestlé-Kakao im Stahlbecher. © Nestlé Deutschland AG

Rewe: Stahlbecher für die Umwelt

Hintergrund des neuen Mehrwegsystems namens "Anita in Steel": Stahlbecher sollen in Zukunft die Plastikverpackung von Lebensmitteln ersetzen. Das soll Müll sparen und Ressourcen schonen. So sollen die 123 Gramm schweren Becher bis zu 80 Mal wiederverwendet werden können.

Wie Circolution weiter erklärt, würden die Becher nach rund fünf Umlauf-Zyklen den ökologischen Fußabdruck einer Alternative aus Einwegglas erreichen. Schlussendlich würden durch das neue System 75 Gläser mit 36 Kilogramm Gesamtgewicht oder fünf Kilogramm Kunststoff eingespart.

Pfand: 2,50 Euro für Kaffee- und Kakao-Becher

Wie die "Lebensmittel Zeitung" berichtet, beträgt das Pfand auf die Becher 2,50 Euro. Demzufolge können Kundinnen und Kunden die leeren Behälter wie gewohnt im Pfandautomaten für Getränkeflaschen entsorgen.

Die Plastikdeckel der Becher sollen recycelt und für neue Deckel eingeschmolzen werden. Einzig die Aluminium-Folie, die sich unter dem Deckel befindet, müssten die Kunden im gelben Sack entsorgen.

Um alle weiteren Schritte, wie die Inspektion, die Reinigung und den Rücktransport zur Neubefüllung beim Markenhersteller, kümmere sich Circolution.

Die Becher für Kakao und Kaffee sollen nicht die einzigen Stahlbehälter in den Supermärkten bleiben: Maximilian Bannasch, CEO des Unternehmens, zufolge, sollen ab dem dritten Quartal 2023 dieses Jahres weitere Produkte in Stahlbechern angeboten werden. Darunter weitere Kaffeesorten, Kaffee-Ersatz, Mischgetränke und roher Kakao.