Ulm. In Ulm ist eine Altenpflegerin wegen sexuellen Missbrauchs zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Ihre Tat sorgte für großes Aufsehen.

Eine Altenpflegerin wurde wegen sexuellen Missbrauchs an demenzkranken Frauen vom Landgericht Ulm zu drei Jahren Haft verurteilt.

Die 47-Jährige wurde am Montag unter anderem der Vergewaltigung in einem Fall und der sexuellen Nötigung schuldig gesprochen.

Altenpflegerin filmte ihre Taten und verschickte Aufnahmen

Der Vorsitzende Richter sah es als erwiesen an, dass die Pflegerin zudem Fotos und Videos ihrer Taten für einen Bekannten machte. Sie habe ihm auch in weiteren Fällen Fotos und Videos nackter Heimbewohner geschickt. Gegen diesen Mann läuft ein separates Ermittlungsverfahren.

Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre Haft für die Pflegerin, die demente Seniorinnen missbraucht hatte, gefordert, die Verteidigung eine Bewährungsstrafe. Die Taten wurden zwischen August und Oktober 2017 in einem Heim im Landkreis Göppingen begangen.

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Sexueller Missbrauch in Pflegeheimen kommt nach Angaben von Pflegeverbänden selten vor. In der Polizeilichen Kriminalstatistik gibt es dafür keine gesonderte Kategorie. Prozesse um solche Straftaten erregen oft viel Aufsehen.

Pfleger in den USA schwängerte Wachkoma-Patientin

Anfang des Jahres konnte ein Pfleger gefasst werden, der in den USA eine Wachkoma-Patientin geschwängert hatte. Für großes Entsetzen hatte auch der Fall des Ex-Krankenpflegers Niels Högel gesorgt, der 100 Patienten getötet hatte. (dpa/msb)