Göttingen. Großeinsatz der Polizei mit 1000 Beamten gegen die frei zugängliche Sprengstoffplattform „xplosives.net“. Festgenommen wurde niemand.

Erfolgreicher Einsatz der Polizei gegen Sprengstoffanleitungen im Netz: Beamte haben die frei im Internet zugängliche Sprengstoff-Plattform „xplosives.net“ stillgelegt. Es war ein internationaler Großeinsatz, der sich gegen 22 deutsche Verdächtige im Alter von 17 bis 55 Jahren richtete.

Auf der Plattform waren Anleitungen zum Bau von Kriegswaffen und Bomben sowie zur Herstellung von Sprengstoff zu finden. Bei dem Polizeieinsatz wurden der Server und zahlreiche Datenträger beschlagnahmt, sagte der Präsident der Polizeidirektion Göttingen, Uwe Lührig, am Dienstag.

Großeinsatz gegen Sprengstoff-Plattform – 1000 Beamte beteiligt

Der Einsatz fand am Dienstagmorgen statt, los ging es um 4.30 Uhr in neun Bundesländern sowie in Litauen und Kroatien. Beteiligt waren nach Polizeiangeben etwa 1000 Beamte. Sie stellten Sprengstoff und Rauschgift sicher.

Festgenommen wurde keiner der Beschuldigten, da es derzeit keine Anhaltspunkte für Flucht- oder Verdunklungsgefahr gebe, wie Oberstaatsanwalt Ingo Rau, Leiter der Zentralstelle Cybercrime bei der Staatsanwaltschaft Göttingen, sagte.

In Deutschland erfolgten die Durchsuchungen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen.

Begonnen hatten die Ermittlungen vor gut einem Jahr, im September 2018. Die Plattform war nach bisherigem Erkenntnisstand seit dem Jahr 2006 online. Im vergangenen Jahr gab es rund 360 aktive Mitglieder. (dps/sdo)