Uttar Pradesh. In Indien verschwand beschlagnahmtes Cannabis aus Polizeistationen. Schuld daran sind angeblich Ratten – die es gegessen haben sollen.

Ratten sind dafür bekannt, so ziemlich alles zu fressen, was sie finden. Doch gehört Cannabis auch auf den Speiseplan der Nager? Davon scheinen zumindest einige indische Polizisten überzeugt zu sein. Denn sie beschuldigen Ratten, beschlagnahmtes Marihuana gefressen zu haben.

Doch es handelt sich bei den verschwundenen Mengen nicht etwa um kleine Krümelchen – sondern fast 200 Kilogramm. Ein Gericht im indischen Staat Uttar Pradesh hatte eine Polizeistation gebeten, beschlagnahmtes Cannabis vor Gericht als Beweis gegen Drogenhändler vorzulegen. Die Polizei konnte das Rauschgift nicht vorlegen und erklärte, Ratten hätten sich daran vergriffen. Lesen Sie auch: Cannabis-Legalisierung: Warum sie jetzt doch zu scheitern droht

Cannabis verschwindet aus Polizeistation: Haben Ratten es gegessen?

Das Gericht schien den Polizisten zu glauben und sagte in einem Statement: "Ratten sind winzige Tiere und haben keine Angst vor der Polizei. Es ist schwierig, die Droge vor ihnen zu schützen." Ähnliches sei vor kurzem schon einmal passiert. Ein Richter erklärte, dass im Distrikt Mathura in Uttar Pradesh zeitweise rund 700 Kilogramm Cannabis lagerte, dass durch Rattenbefall gefährdet war.

Die Polizei sei machtlos, da die Tiere "zu klein" seien, so der Richter. Man könne die beschlagnahmte Ware nur vor "solch furchtlosen Ratten" retten, indem man das Cannabis an Forschungslabore und Pharmaunternehmen versteigere, wobei der Erlös an die Regierung gehen solle. Auch interessant: Cannabis: So gefährlich ist das Kiffen für Körper und Geist

Allerdings geht nicht jeder mit der Erklärung der Polizisten und des Richters konform. Ein hochrangiger Polizeibeamter des Distrikt Mathura erklärte, dass Cannabis sei durch starken Regen "beschädigt" worden –nicht durch geringe Ratten.

Dieser Artikel erschien zuerst bei morgenpost.de.