Berlin. Im Januar kündigte RKI-Präsident Wieler seinen Rücktritt an. Dann meldete sich ein angeblicher Nachfolger – ausgerechnet zum 1. April.

Er gilt als einer der großen Corona-Erklärer und Pandemie-Bekämpfer: Lothar Wieler. Zum 1. April hat er sein Amt als Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) niedergelegt. Am 1. April schien dann festzustehen, wer im RKI auf Wieler folgen wird. Aber Moment: Gerade am 1. April wird die Nachfolge verkündet? Vorsicht ist geboten.

Julian Schmitz verkündigte angebliche RKI-Präsidentschaft auf Twitter

Nachdem Wieler auf eigenen Wunsch zum 1. April aus dem RKI ausgeschieden ist, hat sich noch am selben Tag der Kinder- und Jugendpsychotherapeut Julian Schmitz auf Twitter zu Wort gemeldet: "Ich bin sehr stolz und sehr geehrt, ab 1.10.2023 die Leitung des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu übernehmen", schrieb er dort. Damit verkündete er dem Anschein nach die Nachfolge an der RKI-Spitze – von dem Institut selbst gab es dazu keine Bestätigung. Handelte es sich also nur um einen Aprilscherz?

Schmitz ist derzeit als Professor für klinische Kinder- und Jungendpsychologie an der Universität Leipzig tätig. Zudem leitet er die an das dortige Institut angegliederte psychotherapeutische Hochschulambulanz für Kinder und Jugendliche. Auf Twitter gratulierte die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt ihm bereits zur neuen Position.

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RKI: Wer Präsident wird, bleibt nach Aprilscherz weiter offen

"Nach den schwierigen Zeiten der Pandemie ist es ein wichtiges Zeichen, dass psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen einen zentralen gesellschaftlich und institutionellen Stellenwert erhält", schrieb Schmitz mit Blick auf seine angebliche Berufung an das RKI weiter. Kinder und Jugendliche gelten als durch die Corona-Pandemie besonders belastet. Lernprobleme, Depressionen oder Essstörungen traten bei Minderjährigen laut einer Studie der Bundesregierung zuletzt vermehrt auf.

Dennoch: An die Spitze des Robert Koch-Instituts dürfte es Schmitz nicht schaffen: Wie das Gesundheitsministerium auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilte, ist die Personalie noch nicht geklärt. Später am Tag löste dann auch der Psychologe selbst seinen Aprilscherz auf. Auf Twitter schrieb er: "Werde ich RKI-Chef? Nein. Aber es ist kein Aprilscherz, dass Kinder und Jugendliche weiter stark psychisch belastet sind." (fmg)