Mülheim. Die SPD gedenkt zum Volkstrauertag der Opfer des „Verschissmuss“. Nun erwägt die Partei eine Anzeige. War die Druckerei verantwortlich?

Bei einer Gedenkveranstaltung an einem Mahnmal hatten Politiker der SPD Mülheim an der Ruhr am Samstag einen Trauerkranz niederlegen lassen, dessen Schleife mit folgenden Worten beschriftet war: „Den Opfern von Krieg und Verschissmuss“ – statt wie in Auftrag gegeben „Den Opfern von Krieg und Faschismus“.

Nun erwägt die SPD, eine Strafanzeige zu stellen. Ein Rechtsanwalt werde die Mülheimer Gärtnerei und die Schleifendruckerei anschreiben und sie zu einer Erklärung des Vorgangs auffordern, sagte der Mülheimer SPD-Vorsitzende Rodion Bakum am Montag. Gegebenenfalls werde man anschließend Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstatten.

„Wir wollen Aufklärung darüber, mit welcher Intention das gemacht wurde“, so Bakum. Die Gärtnerei, die den Kranz geliefert hatte, arbeite seit fast einem Jahr mit einer Essener Schleifendruckerei zusammen. Der Auftrag zum Schleifendrucken sei schriftlich per Fax erfolgt, erklärte Bakum.

„Verschissmuss“: Druckerei will sich „sich nichts weiter gedacht“ haben