Madrid. Zwölf Jahre waren Shakira und Gerard Piqué ein Paar. Er verließ sie für eine Jüngere. Nun verarbeiten sie die Trennung öffentlich.

Es ist ein spektakulärer Schlag gegen ihren Ex-Partner Gerard Piqué, den früheren Barça-Fußballstar, der Shakira im vergangenen Sommer wegen einer Jüngeren verließ. Und es ist zugleich ein Song, der allen Frauen gewidmet ist, die von ihren Männern hintergangen und im Stich gelassen werden.

Diese Mischung erklärt vermutlich, warum das neuste Lied der kolumbianischen Popqueen Shakira im Rekordtempo zum Welthit wurde. Schon in den ersten 24 Stunden nach Lancierung wurde der Titel „Music Sessions #53“ auf den großen Streaming-Plattformen millionenfach aufgerufen. Auf YouTube wurde das Musikvideo, das am 11. Januar veröffentlicht wurde, bereits mehr als 100 Millionen Mal abgespielt.

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„Du dachtest, du würdest mich verletzen, aber du hast mich stärker gemacht“, singt „Shak“, wie sie auch genannt wird, im rhythmischen Pop-Rap-Stil und in spanischer Sprache. „Die Frauen weinen nicht mehr, die Frauen rechnen ab“, fügt sie hinzu – quasi als Ermutigung aller weiblichen Beziehungsopfer.

In ihrem Fall erfolgt die Abrechnung mit Piqué, dem Vater ihrer zwei Kinder, nicht nur über ihre Anwälte, sondern eben auch musikalisch. Die Anwälte setzten durch, dass Shakira nach dem Ende der zwölfjährigen Beziehung das Sorgerecht für die beiden elf und neun Jahre alten Kinder erhielt. Und dass sie zusammen mit ihr von Barcelona nach Miami in die USA ziehen dürfen, wo Shakira ihren neuen Wohnsitz hat.

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Shakira rechnet mit Piqué ab, ohne ihn zu nennen

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Sie hege keinen Groll gegen ihn, bekennt die 45-Jährige in ihrem Song. „Ich wünsche dir viel Glück mit meinem mutmaßlichen Ersatz.“ Sie weine Piqué, der nun mit einer 22-Jährigen liiert ist, keine Träne nach. Eine Versöhnung schließe sie aus: „Ich komme nicht zu dir zurück, auch wenn du bettelst.“

Selbstbewusst heißt es im Liedtext, den sie zusammen mit dem argentinischen Kult-Discjockey Bizarrap (BZRP) produzierte: „Ich bin so viel wert wie zwei 22-Jährige. Du hast einen Ferrari gegen einen Twingo getauscht.“ Oder in anderen, nicht weniger eindeutigen Worten: „Du hast eine Rolex gegen eine Casio eingewechselt.“

Piqué antwortete inzwischen auf diesen Vergleich mit kühler Ironie: „Casio-Uhren halten das ganze Leben“, sagte er. Er kündigte zugleich an, dass der Uhrenhersteller Casio zum Sponsor seines neusten Sportprojekts werde. Bei diesem Projekt handelt es sich um eine neue spanische Fußballliga mit dem Namen „Kings League“, deren Spiele im Internet gestreamt werden.

Der argentinische DJ und Musikproduzent Bizarrap und die kolumbianische Sängerin Shakira am Rande der Dreharbeiten zu ihrem neuen Song.
Der argentinische DJ und Musikproduzent Bizarrap und die kolumbianische Sängerin Shakira am Rande der Dreharbeiten zu ihrem neuen Song. © Prensa/telam/dpa

Shakira spricht derweil im sozialen Netzwerk Instagram darüber, wie ihr das Songschreiben geholfen habe, die Trennung von Piqué zu verarbeiten. Sie erklärt ihr neues musikalisches Werk zu einer Art feministisches Manifest für alle, die eine Beziehungskrise durchmachen. Sie ermuntert die Frauen, sich in der Männerwelt nicht unterkriegen zu lassen.

„Ich umarme alle Frauen, die sich gegen jene auflehnen, die uns ignorieren. Frauen, die verteidigen, was sie fühlen und denken, die die Hand heben, wenn sie nicht einverstanden sind.“ All diese Frauen seien nun ihre Inspiration gewesen. Deswegen sei die Popularität des Hits nicht nur ihr Erfolg, sondern der Verdienst aller Frauen.

Auch ihre Probleme mit dem spanischen Finanzamt tauchen im Song auf. Piqué habe sie mit der Schwiegermutter – die in Barcelona in der Nachbarvilla wohnte – und mit einem Berg an Steuerschulden alleingelassen, singt sie in ihrer Erfolgsnummer.

Immerhin kann sich die Hüftschwungkönigin damit trösten, dass ihr der neue Rache-Welthit jetzt schon, nach wenigen Tagen, Millioneneinnahmen beschert. Die kann sie gut gebrauchen, denn Spaniens Fiskus will sie zu einer Steuerstrafe in Höhe von 23,5 Millionen Euro verdonnern. Die Staatsanwaltschaft fordert sogar, sie wegen Steuerbetrugs acht Jahre ins Gefängnis zu schicken.

Steuerschulden: Kommt Shakira ins Gefängnis?

Dass Shakira, die bisher den Vorwurf der Steuerhinterziehung zurückweist, tatsächlich hinter Gittern landet, gilt hingegen nicht als sehr wahrscheinlich. Gerichtsbeobachter gehen davon aus, dass es kurz vor Beginn des für dieses Jahr angesetzten Prozesses zu einer außergerichtlichen Einigung kommen wird.

In der Anklageschrift wird Shakira beschuldigt, von 2012 bis 2014, also in den Anfangsjahren ihrer Beziehung mit Piqué, einen Wohnsitz im karibischen Finanzparadies Bahamas vorgetäuscht zu haben. Nach Meinung der Ermittler nur aus einem Grund: um in Spanien keine Steuern zu zahlen.

Shakiras Anwälte beharren hingegen darauf, dass „Shak“ in dieser Zeit tatsächlich noch auf den Bahamas mit ihrem offiziellen Wohnsitz registriert gewesen sei. In diesem Inselstaat besitze sie eine Villa, und dort habe sie damals viele ihrer Songs aufgenommen.