Berlin. Trauer um Affen in Krefeld oder Koalas in Australien ist angemessen, sagt Rainer Hagencord. Dennoch übt er Kritik am Umgang mit Tieren.

  • Der Tod mehrerer Affen im Krefelder Zoo sorgte zum Jahreswechsel für große Anteilnahme in Deutschland – das sorgte bei vielen für Kritik
  • Einer davon ist der Theologe Rainer Hagencord, Leiter des Instituts für Theologische Zoologie in Münster
  • Hagencord kritisiert die Zwiespältigkeit, die die Trauer von Krefeld verdeutlicht: Um bestimmte Tiere aus Zoos trauern wir, während wir gleichzeitig täglich Millionen Tiere schlachten und essen
  • Der Theologe meint: Dieses Verhalten ist nicht nur zwiespältig – das ist geisteskrank

Trauer um verstorbene Tiere wie die Koalas in Australien oder die Affen im Krefelder Zoo ist angemessen, sagt Rainer Hagencord, Leiter des Instituts für Theologische Zoologie in Münster. Denn alles Lebendige habe eine Seele. Schirmherrin seines Instituts ist die berühmte Affenforscherin Jane Goodall.

Der katholische Theologe und Biologe würde sogar einen Trauergottesdienst für verstorbene Affen abhalten und kritisiert den zwiespältigen Umgang der Menschen mit Tieren: Die einen betrauern wir, das Leid der anderen blenden wir aus. Ein Gespräch über die Sinnhaftigkeit von Zoos und die in seinen Augen kritische Rolle der Kirche im Tier-Mensch-Verhältnis.

Herr Hagencord, ist es richtig, um ein Tier genauso zu trauern wie um einen Menschen?