Neapel. Taucher suchten an Italiens Küste ein verletztes Jungtier und fanden den mutmaßlich größten Wal, der je im Mittelmeer gesichtet wurde.

Mit über 20 Metern Länge und um die 70 Tonnen Gewicht ist der Wal, der im Golf von Neapel entdeckt wurde, laut Experten eine echte Ausnahmeerscheinung.

Doch leider konnte der Meeresriese nur leblos geborgen werden. Seine Todesumstände geben Rätsel auf: Tierschützer hatten vermutet, dass es sich bei dem Tier um die Mutter eines Jungtiers handelt, das noch vermisst wird.

Die italienische Küstenwache schleppt den riesigen Wal-Kadaver ab, der im Golf von Neapel gefunden wurde.
Die italienische Küstenwache schleppt den riesigen Wal-Kadaver ab, der im Golf von Neapel gefunden wurde. © AFP PHOTO / GUARDIA COSTIERA / ITALIAN COAST GUARDS CORPS

Kleinerer Wal gesichtet: Hilflos und verwirrt

Taucher der italienischen Küstenwache hatten den Walkadaver vor der Küste von Sorrent entdeckt. Es handele sich „mutmaßlich um einen der größten“ toten Wale, die je im Mittelmeer gefunden worden seien, teilte die Guardia Costiera am Mittwoch mit. Die Taucher hatten das gewaltige Säugetier demnach bereits am Samstag entdeckt.

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Sie waren nach Angaben der Küstenwache in ein Gebiet vor der Küste der süditalienischen Touristenhochburg gerufen worden, nachdem dort ein anderer, kleinerer Wal gesichtet worden war.

Er soll nach Medienberichten vor einiger Zeit hilflos und verwirrt im Hafen von Sorrent aufgetaucht und mehrfach mit voller Wucht gegen eine Mauer geschwommen sein. Dann sei das Tier wieder im Meer verschwunden, hieß es.

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Meeresbiologen untersuchen den Tod des Riesen-Wals

Auch weil er sich verletzt haben dürfte, schickte die Küstenwache Helfer los. Bei der Suche fanden sie zwar nach Berichten den toten Riesen, aber nicht das kleine Tier. Das ließ die Sorge um den vermissten zweiten Meeressäuger bei Tierschützern wachsen.

Der tote Wal wurde inzwischen von Sorrent in den Hafen von Neapel transportiert. Dort soll der Kadaver von Meeresbiologen und anderen Experten auf die Todesursache untersucht werden. Zur Autopsie gab es am Donnerstag zunächst keine Neuigkeiten.

Laut Süddeutscher Zeitung handelt es sich bei dem toten Tier um ein Finnwalweibchen. Die Mutmaßungen, dass es sich um zwei Wale gehandelt habe, hätten sich bisher nicht bestätigen lassen. Sorrent plane nun ein Museum für den Riesen-Wal. (AFP/dpa/jtb)

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