Hamburg. Eine Leiche und tausend Fragen: Männer ließen eine Frauenleiche in einem Wohngebiet in Hamburg zurück. Jetzt ermittelt die Polizei.

Gruselige Szenen in einem Hamburger Wohngebiet: Eine Frauenleiche wird von einem Unbekannten an der Straße abgelegt. Das teilte die Polizei am frühen Morgen mit. Ein Nachbar habe die Aktion im Stadtteil Bramfeld beobachtet und die Polizei informiert: Von seinem Balkon aus habe er gesehen, wie jemand die Person an der Straße zurückgelassen habe.

Da man zuerst von einem Tötungsdelikt ausgegangen sei, sei ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr und Landeskriminalamt (LKA) die ganze Nacht in dem Hamburger Stadtteil aktiv gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Mehrere Wohnungen seien überprüft worden, Bewohner des Mehrfamilienhauses, aus dem die Frauenleiche offenbar getragen wurde, wurden befragt. Nach ersten Ermittlungen handelt es sich bei der Toten um eine etwa 50 Jahre alte Frau.

„Es spricht alles dafür, dass sie aufgrund einer Erkrankung verstorben ist“, sagte der Polizeisprecher. Nach Angaben der Anwohner in dem Haus war sie schon länger krank.

Leiche auf Straße gelegt: Wohl kein Verbrechen

Die Ermittlungen führten die Polizisten dann zu einer benachbarten Wohnung, in der die Frau vermutlich wohnte und in der sich zu der Zeit drei Männer befanden. Diese gaben an, die Leiche zu dritt einfach aus der Wohnung gebracht zu haben, weil sie die seit längerem schwer erkrankte und nun verstorbene Frau dort nicht mehr liegen haben wollten.

Das Verhalten der Männer ist laut Polizei zwar moralisch zweifelhaft, aber nicht strafbar.

Anfang Oktober stand eine Mutter vor Gericht. Bei Entrümpelungen im Keller hatte Dritte das Kind der Frau gefunden – als verweste Leiche. In Leipzig wurde die Leiche eines Elfjährigen wurde in einem Silo Schacht entdeckt. (cro/dpa)