Washington. Die Besuche in Donald Trumps Hotels werfen immer wieder Fragen auf - der amerikanische Kontrollausschuss prüft nun die Übernachtungen.

Bevor Donald Trump zum mächtigsten Mann der Welt wurde, hat er sein Geld unter anderem mit Hotels verdient. Als US-Präsident muss er sich nun regelmäßig dazu äußern, inwieweit er sein politisches Amt von den Interessen seines Trump-Konzerns abgrenzt – zunächst zu Besuchen in seinen Hotel.

Abgeordnete im US-Kongress haben zahlreiche Fragen zu offiziellen Übernachtungen in Resorts von US-Präsident Donald Trump. Der Kontrollausschuss des Repräsentantenhauses und der Justizausschuss der Kammer schrieben mehrere Briefe an die US-Regierung und Trumps Firmen.

Darin forderten sie Informationen und Unterlagen an zum jüngsten Besuch von US-Vizepräsident Mike Pence in einem Golf-Resort Trumps in Irland und zu dem Vorschlag des Präsidenten, den G7-Gipfel im kommenden Jahr in einem seiner Resorts in Florida auszurichten.

Im Repräsentantenhaus haben die Demokraten seit Jahresbeginn eine Mehrheit und nutzen diese für diverse Untersuchungen gegen Trump und dessen Umfeld.

Pence war bei seinem Trip nach Irland vor einigen Tagen in Trumps Golfresort in Doonberg abgestiegen. Der Kontrollausschuss des Repräsentantenhauses wandte ein, das Hotel sei fast 290 Kilometer von Pences politischen Terminen in Dublin entfernt gewesen.

Trump möchte G7-Treffen in Golfhotel abhalten

Pence hatte Kritik wegen der Hotel-Wahl bereits zurückgewiesen und auf familiäre Verbindungen zu dem kleinen Ort verwiesen. Das Gremium sieht dennoch Klärungsbedarf. Der Justizausschuss der Kammer wiederum möchte Aufklärung zu Trumps Vorstoß, das Gipfeltreffen der sieben führenden westlichen Industriestaaten 2020 in seinem Golfhotel in Miami abzuhalten.

Trump hatte das Hotel beim jüngsten G7-Gipfel im französischen Biarritz in den höchsten Tönen gelobt und als möglichen Ausrichtungsort für den nächsten Gipfel genannt. Trump ist im kommenden Jahr G7-Gastgeber und kann damit den Ort auswählen. Bedenken, wonach er und seine Immobiliengeschäfte unzulässig von der Ausrichtung des prestigeträchtigen Gipfeltreffens in seinem Hotel profitieren könnten, wies er zurück.

Am Wochenende berichtete die Zeitung „Politico“ außerdem über Ungereimtheiten rund um den Stopp eines Teams der Air Force in Trumps schottischem Golfresort nahe Glasgow. Die Besatzung einer Militärmaschine habe dort im Frühjahr auf dem Weg von den USA nach Kuwait wie auch auf dem Rückweg einen Zwischenstopp eingelegt – und damit fernab von einer US-Militärbasis. Auch dazu habe der Kontrollausschuss im Repräsentantenhaus Fragen.

Vor kurzem sagte Trump einen Friedensgipfel mit den Taliban ab – an dem viele ohnehin Zweifel hatten. Wegen des Hurrikans Dorian hatte der Präsident eine Staatsbesuch abgesagt – es war wie ein Stich in Polens Seele. Kaum fassen konnten viele, dass Trump Teile des Regenwalds in Alaska für Holzfäller öffnen will. (dpa/mir)