Zwei Wochen nach der Erdbeben-Katastrophe hat in der Türkei und Syrien erneut die Erde gebebt – es gibt Tote und viele Verletzte.

Die Menschen in den vom Erdbeben betroffenen Orten kommen einfach nicht zur Ruhe – ein Beben der Stärke 6,4 hat die Provinz Hatay im Sürden der Türkei erschüttert. Das teilte die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul am Montag mit. Duzende Menschen wurden dabei in der Türkei und Syrien verletzt. Jetzt teilt der türkische Innenminister Süleyman Soylu mit: Neben vielen Verletzten sind in der Provinz Hatay mindestens drei Menschen getötet worden. 213 Beben-Opfer habe man in Krankenhäuser gebracht.

Erdbeben in der Provinz Hatay: Türkischer Innenminister mit eindringlicher Warnung

Soylu warnte die Menschen am Montagabend davor, erneut in Häuser zu gehen. Bisher wurden insgesamt 26 Nachbeben registriert. Bei den Nachbeben heute seien die Menschen in Panik auf die Straße gelaufen – das berichtet der "Sender CNN Türk". In der Provinz Hatay sei zudem der Strom ausgefallen. Im Bebengebiet seien drei Menschen verschüttet worden – sie wollten noch Sachen aus ihren Häusern bergen. Der Bürgermeister der Provinz – Lütfü Savas – warnt: Die Erdbeben gehen weiter.

Auf Twitter rief er dazu auf, sich von einsturzgefährdeten Gebäuden fernzuhalten. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, das staatliche Krankenhaus in der Küstenstadt Iskenderun wurde evakuiert.

Erdbeben in der Türkei und Syrien: Duzende Verletzte bei Nachbeben – Anwohner berichten

Auch in den umliegenden Provinzen, im Norden Syriens, in Israel, im Irak und im Libanon war das Beben Medienberichten zufolge zu spüren. Erneut seien Häuser nahe der syrischen Stadt Aleppo eingestürzt, sagte eine Sprecherin der Hilfsorganisation SAMS. Darunter sei auch die Kleinstadt Dschindiris nahe der türkischen Grenze, die schon vor zwei Wochen stark von den Beben getroffen wurde.

Fünf Kliniken der Organisation hätten mindestens 30 Verletzte in Syrien aufgenommen - darunter ein Kind mit Herzstillstand, das reanimiert werden konnte. Die Rettungsorganisation Weißhelme teilte mit, im Nordwesten seien mehrere Städte und Dörfer betroffen. In mehreren Gebieten seien Hauswände und Balkone eingestürzt. Die Zivilschützer meldeten mehrere Verletzte unter anderem durch herunterfallende Trümmer.

Ein Anwohner aus der Nähe der syrischen Stadt Aleppo sagte, das erneute Erdbeben sei so stark gewesen wie das vor zwei Wochen, habe aber nicht so lang gedauert. „Viele Menschen haben ihre Häuser verlassen und ziehen durch die Straßen in Angst, dass weitere (Erdbeben) folgen werden“, darunter auch in der syrischen Hauptstadt Damaskus, schrieb die Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) für die Region, Rula Amin, bei Twitter.

Katastrophenschutzbehörde: Tausende Nachbeben seit dem 6. Februar

Die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad sprach von zwei Beben in Hatay der Stärke 6,4 und 5,8 nach dem verheerenden Beben vor zwei Wochen. Sie meldete außerdem mehr als 6000 Nachbeben. Das Beben erfolgte zwei Wochen nach einem starken Erdbeben in der Region. Am 6. Februar hatte früh morgens ein Beben der Stärke 7,7 die Südosttürkei und den Norden Syriens erschüttert, Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6.

Das Epizentrum lag in beiden Fällen in der südtürkischen Provinz Kahramanmaras. Mehr als 47.000 Menschen sind bei dem Beben ums Leben gekommen, davon mehr als 41.000 in der Türkei.(dpa/AFP)