Gera. Aus 5000 werden spontan 10.000 Euro, mit denen XXXLutz die Parkeisenbahn unterstützt – und seine Möbelhaus-Ansiedlung in Erinnerung ruft

Diese Überraschung traf mitten ins Herz und es kullerten dicke Tränen der Rührung bei Hans-Joachim Lassmann und seiner Frau. Als wäre die Freude bei ihnen und den Geraer Parkeisenbahnern im Vorfeld der angekündigten 5000-Euro-Spende nicht schon riesig gewesen, überwältigte die spontane Verdopplung dieser Summe nicht nur sie. Auch Hans-Jörg Dannenberg fehlten die Worte. Der scheidende CDU-Stadtrat und – als Privatperson – große Freund des Parkeisenbahn-Vereins hatte die Spende der XXXL-Unternehmensgruppe angebahnt.

Eine Testfahrt mit der beliebten Bahn im Geraer Tierpark, kurzes Getuschel und ein Anruf bei der Geschäftsführung später und die Firmenvertreter Dirk Dietrich und Volker Michels machten aus der vorgedruckten „5“ auf dem Spendenscheck mit dickem Filzer eine „10“. „Wir waren von vornherein begeistert von dem Vorschlag von Herrn Dannenberg“, sagte Dirk Dietrich, Leiter Expansion der XXXL-Gruppe, der besonders von der Kinder- und Jugendarbeit und den dabei vermittelten Werten sehr angetan war.

Gleichzeitig war das Sponsoring aber auch das Signal, dass sich am Ansiedlungswillen des Unternehmens, das an der A4-Autobahnabfahrt Gera-Langenberg ein XXXLutz-Einrichtungshaus und einen Mömax-Trend-Mitnahmemarkt plant, nichts geändert hat, wenn es auch zwischenzeitlich nach außen vermeintlich ruhiger um das Millionenvorhaben geworden ist. Das habe mit dem Umfang der Investition und den damit verbundenen, langwierigen Vorarbeiten zu tun. Die Spende erinnere daran, „dass das Verfahren läuft“, betonte auch Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos), der dem Investor für die außergewöhnlich hohe Einzelspende, Dannenberg für deren Anbahnung und den Parkeisenbahnern für ihren Einsatz um die beliebte Attraktion innerhalb des Tierparks dankte.

Gerne hörte der OB das Lob der Investorenvertreter für die Verwaltung, die das XXXL-Vorhaben gut und mit entsprechender Priorität begleite. Vor der Spendenübergabe habe es ein weiteres Abstimmungsgespräch gegeben, sagte Expansionsleiter Dietrich. „Im Herbst ist eine zweite Offenlage der Planung vorgesehen und vielleicht noch Ende des Jahres könnte ein Beschluss dazu herbeigeführt werden, um dann nächstes Jahr mit dem Bau zu starten“, sagte er.

Nicht nur mit der Spende, sondern überhaupt gehe das finanzielle Engagement des Investors deutlich über das Normale hinaus, lobte Hans-Jörg Dannenberg und erinnerte daran, dass das Unternehmen auch die Erschließungskosten für sein Vorhaben trage, mit dem 240 Arbeitsplätze geschaffen werden sollen.

Einen Investor, der schon vor der Ansiedlung in dem Maße investiert, kannte auch Parkeisenbahn-Chef Hans-Joachim Lassmann bisher nicht. Die 10.000 Euro werden einen erheblichen Beitrag dafür leisten, „die Parkeisenbahn unter die Haube zu bringen“. Am Bahnhof Wolfsgehege soll neben dem Lokschuppen ein etwa 20 Meter langer Unterstand gebaut werden, der auch allen sechs Wagen der Parkeisenbahn ein Dach überm Kopf beschert. „Damit die Wagen, in die die Stadt schon soviel Geld investierte, nicht mehr 24 Stunden am Tag unter freiem Himmel der Witterung ausgesetzt sind“, sagte Lassmann. Neben der eigentlichen Stahlkonstruktion mit Blechdach müssen dafür unter anderem neue Gleise inklusive zweier Weichen verlegt werden.