Hucknall. Thomas Cook will am Freitag heiraten. Weil er die Hochzeit beim Reisekonzern Thomas Cook gebucht hat, fällt sie vielleicht ins Wasser.

Es sollte eine romantische Hochzeit unter griechischer Sonne im Kreis von Familie und Freunden werden: Doch ob ein Brite namens Thomas Cook und seine Freundin Amelia Binch tatsächlich am 27. September heiraten können, steht in den Sternen – wegen der Pleite des Reise-Konzerns, der wie der Bräutigam Thomas Cook heißt. Dass die Hochzeit, sollte es eine geben, nicht wie geplant auf Rhodos stattfinden wird, ist ziemlich wahrscheinlich.

Der 29-jährige Cook und die 27-jährige Binch aus dem englischen Städtchen Hucknall bei Nottingham wollen eigentlich am kommenden Freitag auf Rhodos heiraten. Seit zwölf Jahren sind die beiden ein Paar, sie haben zwei kleine Töchter. Cook und Binch sind schon auf Rhodos. Allerdings sind sie mit dem in Konkurs gegangenen Unternehmen Thomas Cook angereist – und da beginnen die Probleme.

Thomas-Cook-Pleite: Muss Hochzeitspaar vorzeitig abreisen?

Wie ihre Heimatzeitung „Nottingham Post“ berichtet, hat das Paar sein komplettes Hochzeitspaket bei Thomas Cook geordert: die Reise, die Trauungszeremonie, Dekorationen, Blumen und Unterhaltungsprogramm. „Thomas Cook hat uns wegen meines Namens eine Überraschung versprochen – aber dies ist nicht die Überraschung, mit der wir gerechnet haben“, sagte Cook, nachdem die Insolvenz bekannt geworden war. Niemand könne ihnen sagen, ob die Hochzeit nun stattfinde.

„Es ist ein absoluter Alptraum“, sagte Binch. Das Paar habe fast 10.000 britische Pfund (gut 11.000 Euro) für das Thomas-Cook-Hochzeitspaket ausgegeben. Nun sei ihnen mitgeteilt worden, dass sie nach Manchester oder London zurückfliegen müssten – möglicherweise noch vor dem Hochzeitstermin. Das Paar hatte Rhodos aus Kostengründen als Ort für die Hochzeit ausgesucht. Auf Facebook bekam Binch viel Zuspruch von Bekannten, die ihr die Daumen drückten.

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Thomas-Cook-Pleite trifft wohl auch viele Hochzeitsgäste

Auch etwa die Hälfte der Hochzeitsgäste hat nach Angaben des Paares beim Reisekonzern Thomas Cook den Trip zur Feier nach Rhodos gebucht: Sie werden – zumindest bei Thomas Cook – die Reise nicht antreten können. So erlebt eine Urlauberin auf Rhodos die Thomas-Cook-Pleite.

Etwa 150.000 Briten sind im Ausland von der Pleite des Reisekonzerns betroffen. Nach Angaben der britischen Luftfahrtbehörde CAA wurden am Montag fast 15.000 Reisende, die bei dem Konzern gebucht hatten, mit gecharterten Maschinen zurückgeholt.

Am Dienstag sollten der Behörde zufolge 16.800 Gestrandete ins Vereinigte Königreich geflogen werden. Der britische Verkehrsminister Grant Shapps sprach vom Start der größten Rückführungsaktion seines Landes in Friedenszeiten.

Das sind die Rechte von Urlaubern in der Thomas-Cook-Pleite. Die deutsche Thomas-Cook-Tochter Condor ist zwar auch betroffen – will aber weiterfliegen. Das ist die Liste der Thomas-Cook-Tochterunternehmen. (dpa/moi)