Berlin. Keine Fragen, kein Fiebermessen: Viele Einreisende aus Drittstaaten wurden an Airports durchgewunken. Jetzt sollen neue Regeln her.

Wolfgang Büchner war baff erstaunt. Ankunft in Frankfurt mit mit LH403 aus New York. „Keine Fragen, keine Kontrollen, kein Fiebermessen, kein Infoblatt für Hunderte Einreisende, keine Plakate – gar nichts! Was ist hier los?“, twittert der Journalist. Gute Frage. Wir sind ihr nachgegangen. Die Abkürzung zum Rechercheergebnis: Es war keine Panne. Das Problem ist real. Und es hat Methode. Wir haben die Kette der Fahrlässigkeit zurückverfolgt.

Montag: Anruf bei der Bundespolizei. Nicht zuständig. „Problem der zuständigen Gesundheitsämter.“ Die Polizeibeamten am Flughafen überprüfen die Reisepapiere. Wenn den Beamten ein Passagier mit Erkältungssymptomen auffällt, wird das Gesundheitsamt eingeschaltet. Aber nur dann. Es gilt das Gebot des Inaugenscheinnahme.

Nur bei Flügen aus Risikogebieten wie China, Japan, Südkorea, Iran oder Italien müssen die Passagiere „Aussteigerkarten“ ausfüllen, damit die Behörden im Ansteckungsfall Weg, Adresse und Kontakte zurückverfolgen können. New York, inzwischen ein Corona-Hotspot und vom Robert-Koch-Institut als Risikogebiet eingestuft, gehört bisher nicht dazu.