Berlin. US-Regisseurin Greta Gerwig könnte bald einen Oscar bekommen. Mit uns spricht sie über ihren Film „Little Women“ und Mut zum Risiko.

Es gab Zeiten, da war Greta Gerwig als Jungstar des Independent-Kinos bekannt. Aber inzwischen ist die 36-Jährige eine der Vorzeige-Regisseurinnen Hollywoods, die jetzt mit der Literaturverfilmung „Little Women“ ihren nächsten großen Erfolg feiert. Was nichts daran ändert, dass sie im Gespräch – je nach Frage – erfrischend pragmatisch oder enthusiastisch wirkt.

Dieser Winter dürfte für Sie und Ihren Lebensgefährten, Regisseur Noah Baumbach, besonders denkwürdig sein. Jeder von Ihnen ist mit einem Film präsent, der für den Oscar nominiert ist. Sie beide können sich außerdem in der Drehbuchkategorie Hoffnung machen. Welche Strategie steckt hinter so einer Konstellation?

Greta Gerwig: Gar keine! Es ist einfach eine gesegnete Zeit, dass wir beide Filme herausbringen, die auch noch so viel Anerkennung bekommen. Ich liebe Noahs „Marriage Story“. Aber gleichzeitig ist das auch ganz schön verwirrend. Wir beide rasen in unterschiedliche Richtungen und in andere Zeitzonen. Wenn wir eine Strategie brauchen, dann für den Zeitpunkt, wo wir einander am besten anrufen.

Vor mehreren Jahren, als Sie noch nicht als Regisseurin etabliert waren, wurden Sie als seine „Muse“ bezeichnet, was Sie gar nicht so toll fanden.