Berlin. Das Wetter im Dezember 2022 könnte laut Prognosen von eisigen Temperaturen geprägt sein. Steigt damit die Chance auf weiße Weihnachten?

Der weiter tobende Krieg in der Ukraine und die damit einhergehende Energie- und Preiskrise in Deutschland lässt viele Verbraucher mit Sorge in die kommenden Monate blicken. Heizen ist 2022 so teuer wie nie und nach einer Phase der Entspannung könnten die Preise für Heizöl bald wieder ansteigen.

Faktoren wie der Krieg in der Ukraine oder eine steigende Nachfrage könnten die Energiepreise schnell wieder in die Höhe treiben. Dabei spielt auch das Wetter eine entscheidende Rolle – sind die Temperaturen mild, wird natürlich auch weniger geheizt. Doch erstmal scheint es kalt zu werden. Der Dezember 2022 könnte sich so bereits zu einem heizintensiven Monat entwickeln, sollten sich die Wetterprognosen tatsächlich so bewahrheiten.

Wetter im Dezember: Temperaturen von bis zu -15 Grad – "das sieht richtig kalt aus"

Konkret ist vom amerikanischen Wettermodell "NOAA" die Rede, welches zum Monatswechsel eine deutliche Abkühlung prognostiziert. Mehr noch: In der Zeit zwischen dem 4. und 11. Dezember könnte es in Teilen von Deutschland richtig frostig werden. "Das sieht richtig kalt aus", sagt "wetter.net"-Meteorologe Dominik Jung Berichten der "Bild" zufolge. Temperaturen im zweistelligen Minusbereich sind laut dem US-Wettermodell möglich.

Jung dazu: "Tageswerte um 0 bis minus 10 Grad und Nachtwerte bis minus 15 Grad" seien denkbar. Dabei ist aber zu beachten, dass solche Prognosen basierend auf Wettermodellen immer mit Vorsicht zu genießen sind. Grundsätzlich gilt, dass Vorhersagen präziser werden, desto kürzer die Zeitabstände sind. Sollte es aber tatsächlich so kommen, "würden die Heizkosten explodieren", erklärt Jung. Als Ursache für den drohenden Temperaturabfall nennt der Wetter-Experte kalte Luftmassen über Osteuropa und Skandinavien.

Wetterprognose für Dezember: Minusgrade auch in Berlin – und wie sieht es mit Schnee aus?

Und eben jene Luftmassen könnten ab Anfang Dezember primär den Norden und Osten der Bundesrepublik streifen. In Berlin etwa seien bis zu minus neun Grad im genannten Zeitraum denkbar. Und wie stehen die Chancen für Schnee in der Weihnachtszeit? Auch das lässt sich nicht mit Sicherheit sagen – denn die Frage, ob der Schnee auch liegen bleibt, ist eng mit den Temperaturen verflochten. Nur, wenn es auch über längere Zeit kalt ist, kann sich eine Schneedecke bilden. Und anders als das amerikanische Wettermodell sieht das europäische weniger Chancen dafür.

Berichten von "wetter.net" zufolge soll es nach Berechnungen des europäischen Wettermodells ECMWF einen leicht zu warmen Dezember mit wenig Niederschlag geben – keine guten Aussichten für Schneefans. Aber auch hier gilt, dass es wirklich nur Prognosen sind, die nicht zu 100 Prozent auch so eintreten müssen. Doch für die frostigen Temperaturen ab Dezember gibt es noch eine zweite Quelle: das kanadische Wettermodell. Den Angaben dieses Modells zufolge seien am 2. Dezember bis zu minus sieben Grad in Deutschland möglich.

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Wetter ab Dezember: Klimatologe ist sich sicher – "der Winter kommt zurück"

Kein Vergleich jedoch zu den Temperaturen, die die Menschen nach dem US-Wettermodell ab dem 4. Dezember erwarten könnten. Einig sind sich mehrere Wetter-Experten, dass es im Dezember auf jeden Fall kälter wird. "Der Winter kommt zurück, spätestens erste Dezemberwoche klopft er wieder an", sagt Klimatologe Karsten Brandt der "BILD". Nur über die Temperaturspanne ist man sich wohl noch etwas unsicher. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) glaubt, dass der Winter 2022/23 eher mild ausfallen wird. In einer Mitteilung vom 10. November ist von einem "vergleichsweise milden Winter" mit einer mittleren Temperatur von zwei Grad die Rede.

Der DWD bezieht sich in seiner Wetterprognose für die kommenden drei Monate auf saisonale Klimavorhersagen. Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des nationalen Wetterdienstes, interpretiert die Daten: "Die Winterprognose des Deutschen Wetterdienstes ist für alle Energieverbraucher eine gute Nachricht." Denn sollte das DWD-Wettermodell recht behalten, könnten Verbraucher Energie einzusparen und müssten nicht mit "explodierenden Heizkosten" rechnen, wie sie Dominik Jung in seiner Wetterprognose prophezeit hat.

Wetterprognose vom DWD: Meteorologen gehen eher von milden Temperaturen aus

Allerdings muss man dazu sagen, dass die DWD-Wetterprognose mit denen der Wettermodelle schwer vergleichbar ist, da der DWD die Wetter-Daten für alle drei Wintermonate ausgewertet hat, während sich die Wettermodelle auf deutlich kürzere Zeiträume beziehen. Für die Verbraucher bedeutet das abwarten. Fest steht bloß, dass "uns ein vergleichsweise milder Winter dabei helfen würde, die notwendigen Einsparungen von mindestens 20 Prozent beim Gasverbrauch auch in den kommenden Monaten durchzuhalten", sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. Nur mit weißen Weihnachten würde es bei milden Temperaturen im Dezember eher schlecht aussehen.

Der Artikel "Wetter im Dezember: Naht ein Kälteschock? Bis zu -15 Grad möglich" ist zuerst bei morgenpost.de erschienen.