Berlin. Cannabis wurde zu einem hochpotenten Halluzinogen hochgezüchtet. Experten vergleichen die Droge mit LSD – und warnen vor dem Konsum.

Cannabis gilt als weiche Droge, als Einstiegsdroge. In den meisten Teilen Deutschlands ist der Konsum von Cannabis oder Marihuana zwar gesetzlich nicht erlaubt, aber der Besitz von Mengen im Eigenbedarf ist zumindest geduldet.

In den USA ist Cannabis mittlerweile in elf Bundesstaaten legalisiert, der Erwerb und Konsum zu Genusszwecken erlaubt. Auch hierzulande wird immer wieder über eine Legalisierung diskutiert. Insbesondere in Gegenden, wo der Schwarzmarkt blüht: Beispielsweise der Görlitzer Park im Berliner Stadtteil Kreuzberg.

Cannabis: Wirkung der Droge hat sich verzehnfacht

Kiffen ist normal geworden, gilt bei vielen als harmlos. Rund 40 Prozent der unter 25-Jährigen in Deutschland haben es mindestens schon einmal probiert.

Aber die Gefahren sind groß, denn der Konsum von Cannabis kann auch zu Angstzuständen und Psychosen führen – viele „Kiffer“ landen im Krankenhaus. Die Anzahl der stationären Cannabispatienten habe sich in wenigen Jahren verdoppelt – auf rund 19.000 Menschen im Jahr, berichtet „tagesschau.de“.

Ein gefährlicher Trend, der für Michael Uhl nicht überraschend kommt. Uhl ist Sachgebietsleiter Chemie des Landeskriminalamtes (LKA) in Bayern. Cannabis habe sich in den vergangenen Jahren durch aggressive Züchtung dramatisch verändert, erklärte Uhl bei „tagesschau.de“ – und spricht von einer Verzehnfachung des THC-Gehalts in den vergangenen dreißig Jahren.

Cannabis: Mediziner schlagen Alarm

Auch Prof. Dr. Rainer Thomasius vom Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf äußert sich gegenüber dem Portal besorgt über die Potenz von Cannabis.

Cannabis habe heute nichts mehr mit einer sanften Hippie-Droge zu tun, sondern sei ein „hochpotentes Halluzinogen“ mit einer „Qualität von LSD“. Regelmäßiger Konsum könne zwangsläufig die Gefahr einer Psychoseauslösung immer weiter erhöhen.

Grünen-Fraktionschefin will Cannabis-Verbot aufheben

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt setzt sich für eine Legalisierung von Cannabis ein. „Das Cannabis-Verbot ist gescheitert. Das bestätigt auch die Polizei“, sagte Göring-Eckardt unserer Redaktion. „Die Cannabis-Verbotspolitik nützt nur dem organisierten Verbrechen.“

Entscheidend sei, den Schwarzmarkt auszutrocknen und so den Jugend- und Gesundheitsschutz zu stärken. „Dafür wollen wir ein reguliertes und überwachtes System für Anbau, Handel und Abgabe von Cannabis schaffen“, fügte Göring-Eckardt hinzu.

Auch FDP, Linke und die neue SPD-Führung um Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans sind offen für eine kontrollierte Abgabe von Cannabis-Produkte an Volljährige. Viele Suchtmediziner sehen die Legalisierung skeptisch. cdu-chefin akk- der frieden ist nicht selbstverständlich Auch CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer kritisierte diesen Vorschlag gegenüber unserer Redaktion scharf. (gem)