Berlin. Nach dem „Dry January“ kommt nun der „Veganuary“. Auch Rossmann, Aldi, dm und Co. beteiligen sich an der Kampagne zum veganen Leben.
- Veganes Leben ist weiter Trendthema – es geht um Gesundheit, aber auch um Klimaschutz
- Mit der Aktion „Veganuary“ sollen nun viele Menschen motiviert werden, den Lebensstil auszuprobieren
- Einige große Ketten springen direkt auf das Thema an – so bewirbt etwa Discounter Aldi sein Angebot
Weniger Stress, mehr Zeit für Freunde und Familie, mehr Sport – das sind die klassischen Neujahrsvorsätze der Deutschen, doch 2020 rückt eine Kampagne ein anderes Ziel in den Fokus: vegane Ernährung.
Nachdem es der „Dry January“ – also der Alkoholverzicht am Jahresanfang – in den vergangenen Jahren schon nach Deutschland geschafft hat, folgt jetzt der „Veganuary“, ein Wortspiel aus „vegan“ und „January“. Das Ziel: eine rein pflanzlichen Ernährung während der ersten 31 Tage des Jahres.
„Veganuary“ 2020 will Menschen zu veganer Ernährung inspirieren
Prominente Unterstützer hat die ursprünglich aus Großbritannien stammende NGO schon mal: Hollywood-Stars wie Joaquin Phoenix, Musiker Paul McCartney oder „Big Bang Theory“-Schauspielerin Mayim Bialik stehen genauso Pate und Patin wie Comedian Kaya Yanar, Youtuber Rezo oder Schauspieler Ralf Moeller.
Dabei geht es ihnen nicht allein darum, eine gesunde Ernährung zu propagieren, nebenbei soll auch noch etwas für den Planeten getan werden. Das Ziel: 350.000 Menschen zur Teilnahme zu bewegen.
„Veganuary“ – Auch deutsche Unternehmen planen Aktionen
Auch mehrere deutsche Unternehmen beteiligen sich mittlerweile am „Veganuary“, unter anderem Aldi, Rossmann und dm. Auf Instagram will etwa das Rossmann-Team von seinen Erfahrungen berichten und ruft seine Follower auf, es ihm gleich zu tun und sich einen Monat lang vegan zu ernähren. „Mach mit! Wir und Veganuary versorgen dich den ganzen Januar über mit veganen Rezepten und kleinen Tipps zum Durchhalten“, heißt es in einem Instagram-Beitrag.
Auch Konkurrent dm wirbt auf Instagram für den „Veganuary“. Unter dem dm-Bio-Account ruft die Drogeriemarktkette zum Mitmachen auf. Auch hier sollen vegane Produkte aus dem Sortiment, Rezepte und Tipps gezeigt werden.
Aldi Nord wirbt auf seiner Website für den Veganuary und präsentiert alle verfügbaren veganen Produkte, die es beim Discounter zu kaufen gibt, auf einer Seite. Dazu liefert Aldi vegane Rezepte und in der Themenwelt Hintergrundinformationen und Tipps zur veganen Ernährung. Ähnlich hält es Aldi Süd und weist auf Facebook auf den Aktionsmonat hin.
Klimakrise bekämpfen – mit rein pflanzlicher Ernährung
Die Geschäftsführerin von Veganuary, Ria Rehberg, wirbt auch mit dem Klimawandel für vegane Ernährung: „Die Klimakrise bedroht unseren gesamten Planeten und wir brauchen globale Maßnahmen, um sie zu bekämpfen“, sagt sie. „350.000 Menschen, die im Januar auf Tierprodukte verzichten, haben eine enorme Schlagkraft. Wir alle können in nur einem Monat gemeinschaftlich zehntausende Tonnen CO2-Emissionen einsparen sowie mehr als eine Million Tiere vor einem traurigen Schicksal bewahren.“
Faktencheck: Retten Vegetarier wirklich das Klima?
Wissenschaftlich untermauert wird das Ganze von Daten des Umweltforschers Joseph Poore, der an der Oxford Universität unter anderem den Einfluss der Landwirtschaft auf die Umwelt untersucht. Seinen Erkenntnissen zufolge führt die vegane Ernährung von 350.000 Menschen während eines Monats zu diesen Ergebnissen:
- Es können ca. 41.200 Tonnen CO2 eingespart werden – das entspricht mehr als 450.000 Flügen von Berlin nach London.
- Es können ca. 160 Tonnen PO43-eq (Eutrophierung) in Gewässern eingespart werden – das entspricht etwa der gleichen Wirkung wie die Vermeidung von 650 Tonnen Klärschlamm in unseren Gewässern.
- Es können ca. 2,5 Millionen Liter Wasser eingespart werden – das ist genug Wasser, um ein Olympia-Schwimmbecken zu füllen.
Wer mitmachen will, kann sich kostenlos auf veganuary.de eintragen und erhält dann im Januar 2020 vegane Rezepte und Hilfestellungen per Mail.
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Vegane Ernährung – mehr zum Thema:
Wer auf Fleisch und andere tierische Produkte verzichtet, kann der Umwelt tatsächlich Gutes tun: So ernährt man sich gesund, ohne dem Klima zu schaden. Das Thema vegane Ernährung hat mittlerweile sogar Einzug bei großen Fast-Food-Ketten und Discountern gehalten. So bietet etwa Burger King jetzt einen fleischlosen Whopper an. Und Lidl bringt nach Burgern auch veganes Hack in die Kühltheke.
(cho)