Seattle/München. Amazons Werbeaktion „Prime Day“ ist gestartet. Sie dauert zum ersten Mal 48 Stunden an. Auch bei Angeboten lohnt ein Preisvergleich.

„Prime Day“ bei Amazon: Die Werbe-Aktion für Abo-Kunden beim Online-Händler ist gestartet. Zum ersten Mal verspricht der Konzern Angebote über zwei Tage hinweg.

In 18 Ländern gibt es spezielle Angebote nur für Mitglieder von Amazons kostenpflichtigem Abo-Dienst Prime. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Online-Konzern diesen Verkaufstag von 24 auf 36 Stunden erweitert.

Amazon Prime Day am 15. und 16. Juli

Das Event startete in der Nacht mit Beginn des 15. Juli und wird bis Ende des 16. Juli laufen, hatte der Konzern mitgeteilt. Der Online-Versandhändler hat Tausende Produkte im Angebot, die größten Rabatte gibt es auf die eigenen Produkte wie Amazon Echo, Kindle oder Fire-TV-Stick und auf Dienste wie Amazon Music.

Amazon Prime Day: Trotzdem lohnt ein Blick auf Vergleichsportale

Mit der Aktion will das Unternehmen bestehende Abo-Kunden halten und neue gewinnen. Allerdings steht Amazon dafür auch immer wieder in der Kritik. Vor allem deshalb, weil während der Aktion vor allem hauseigene Amazon-Produkte beworben werden.

Zudem, so sagen Kritiker, hätte sich gezeigt, dass es sich nicht bei jedem Angebot tatsächlich um ein Schnäppchen handelt. Für Kunden lohnt sich daher immer auch ein zweiter Blick auf ein Preisvergleichsportal. Mit einigenTricks lässt sich außerdem auch außerhalb solcher Aktionen auf Amazon viel Geld sparen.

Der Prime Day ist ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für Amazon: Im vergangenen Jahr hätten kleine und mittlere Unternehmen hunderttausende Produkte beim Prime Day angeboten und dabei weltweit Umsätze von mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar generieren können, erklärte Amazon-Deutschland-Chef Ralf Kleber.

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Der für das internationale Prime-Geschäft zuständige Amazon-Manager Jamil Ghani verwies auf eine Studie von The Harris Poll, wonach mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland auf ein Shopping-Event warteten, wenn eine größere Anschaffung anstehe.

Streik am Prime Day: Kritik an Lohn bei Amazon

Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi hatten am frühen Montagmorgen Amazon-Mitarbeiter an den sieben Amazon-Standorten in Deutschland gestreikt – in Werne und Rheinberg in Nordrhein-Westfalen, Leipzig, Graben bei Augsburg, Koblenz sowie an den zwei Standorten im osthessischen Bad Hersfeld, wie Verdi-Handelsexperte Orhan Akman der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Akman rechnete mit einer guten Beteiligung. Die Kollegen seien „ziemlich verärgert“. „Während Amazon mit satten Preisnachlässen beim Prime-Day zur Schnäppchenjagd bläst, wird den Beschäftigten eine existenzsichernde tarifliche Bezahlung vorenthalten“, sagte Akman.

Ein Amazon-Sprecher hingegen erklärte am Morgen, nur wehr wenige Mitarbeiter hätten sich am Streikaufruf beteiligt. Der operative Betrieb laufe ohne Einschränkungen. Bereits am Sonntag hatte der Sprecher versichert, dass die Kundenbestellungen rechtzeitig bearbeitet werden, „wie an jedem anderen Tag“. Amazon zahle in seinen deutschen Logistikzentren Löhne am oberen Ende dessen, was sonst für vergleichbare Tätigkeiten gezahlt werde. In Leipzig beginne es mit mindestens 10,78 Euro die Stunde, nach zwei Jahren liege der Schnitt inklusive Boni und Sonderzahlungen bei monatlich 2275 Euro brutto.

Auch die Umweltaktivisten von Greenpeace demonstrierten gegen Amazon. Mit einer Aktion im niedersächsischen Winsen

protestierte Greenpeace gegen die Vernichtung von Retouren.

Greenpeace hat kurz vor Amazons „Prime Day“ ein Zeichen gegen die Vernichtung von Online-Retouren gesetzt. Umweltaktivisten kletterten am Sonntagabend auf das Gebäude des Online-Händlers in Winsen (Landkreis Harburg) und errichteten aus Versandkartons einen 27 Meter langen Schriftzug mit der Botschaft „Für die Tonne“.

Anlass für den Protest ist die Aktion „Prime Day“ am Montag und Dienstag mit Sonderangeboten für Amazon-Kunden, sagte Viola Wohlgemuth von Greenpeace. „Wir wollen auf die klimaschädliche Ressourcenvernichtung bei Amazon aufmerksam machen.“

Amazon-Retouren: Was passiert wirklich mit den Paketen?

Greenpeace zufolge gehen rund 30 Prozent aller Amazon-Retouren nicht wieder in den direkten Verkauf. Marktführer Amazon hatte dazu im Juni erklärt, die überwiegende Mehrheit der zurückgegebenen Produkte komme erneut in den Verkauf, gehe an Lieferanten zurück oder würde je nach Zustand an gemeinnützige Organisationen gespendet.

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Das Umweltministerium kündigte an, Regeln für die Vernichtung von Retouren erstellen zu wollen. Die Bundesbürger sind äußerst fleißig darin, Pakete zurückzusenden. Die Deutschen sind sogar Retouren-Europameister. Jede sechste Internetbestellung wird zurückgeschickt.

(dpa/cho)

(dpa/vem/moi)