Berlin. Die Kritik an Christine Lambrecht reißt nicht ab. In einer Umfrage hat sich eine Mehrheit nun klar gegen die Ministerin positioniert.

Eine große Mehrheit der Deutschen ist einer Umfrage zufolge der Meinung, dass Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) entlassen werden sollte. 77 Prozent der Befragten sprachen sich in einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für das Nachrichtenportal t-online für einen solchen Schritt aus. 13 Prozent vertraten die Ansicht, dass die Ministerin im Amt bleiben sollte. 10 Prozent äußerten sich unentschieden.

Mit ihrem am Wochenende über Instagram verbreiteten Silvestervideo hatte Lambrecht zum wiederholten Mal scharfe Kritik auf sich gezogen. Sie bilanzierte darin das vom Krieg in der Ukraine geprägte Jahr 2022, ihre Worte gingen aber mehrfach im Pfeifen von Silvesterraketen und explodierenden Böllern unter. CDU-Chef Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder forderten Lambrechts Entlassung. Das Kanzleramt bewertete den Auftritt der Ministerin bislang nicht. Kommentar: Lambrecht-Pannen – Es geht um Deutschlands Ansehen

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht steht unter Druck.
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht steht unter Druck. © AFP | Tobias Schwarz

Christine Lambrecht: Neues Papier zur Reform der Bundeswehr

Das Silvestervideo reiht sich ein in eine lange Liste von Fehltritten. Lambrecht hatte ihren volljährigen Sohn im Regierungshubschrauber mitgenommen, SPD-Innenministerin Nancy Faeser vorzeitig zur Spitzenkandidatin bei der hessischen Landtagswahl ausgerufen und fachliche Schwächen aufgewiesen. Die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ausgegebene Losung von der "Zeitenwende", die eine umfassende Reform der Bundeswehr erfordert, löst Lambrecht in ihrem Ressort nach Meinung von Beobachtern nicht ein. Am Geld fehlt es nicht, aber an Waffen, Ausrüstung und Munition. Nun hat die Ministerin offenbar eine Bestandsaufnahme zur Zukunft der Truppe vorgelegt – knapp ein Jahr nach Scholz' "Zeitenwende"-Rede am 27. Februar 2022.

In dem als Verschlusssache eingestuften Papier, über das die "Welt" und der "Spiegel" übereinstimmend berichten, werden etwa 200 Maßnahmen benannt, mit denen die Bundeswehr schlagkräftiger gemacht werden soll. Es handele sich zu einem Großteil um Prüfaufträge, Optionen und Vorschläge, nicht um fertige Konzepte. In der kommenden Woche soll das Papier im Bundestag vorgestellt werden. (fmg/mit dpa)

NameOlaf Scholz
Geburtsdatum14. Juni 1958
SternzeichenZwilling
AmtBundeskanzler
ParteiSPD
Parteimitglied seit1975
FamilienstandVerheiratet
Größe1,70 Meter
WohnortBerlin/Potsdam