Berlin. Auf Stromausfälle sind viele Kommunen und Städte in Deutschland nicht besonders gut vorbereitet. Eine Umfrage offenbart die Probleme.

Nur etwa jede zweite Kommune besetzt laut einer Umfrage einen Einsatzplan für Stromausfälle und viele Städte und Landkreise haben sich bislang nicht ausreichend auf einen länger anhaltenden Stromausfall, einem so genannten Blackout, vorbereitet. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage des ARD-Politikmagazins „Report Mainz“.

Für die Umfrage wurden den Angaben nach mehr als 400 Landkreise und Städte befragt. 200 Kommunen hätten auf die Anfrage des ARD-Magazin geantwortet. Die Frage, ob es in der Verwaltung einen Einsatzplan gebe, auf den im Falle eines Stromausfalls alle Beteiligten sofort zugreifen könnten, bejahten demnach nur 101 Kommunen. Auch interessant: So bereitet sich Berlin auf einen möglichen Blackout vor

Blackout und Stromausfall: Viele Kommunen haben keine Notfallpläne

Ohne Strom kann auch die Versorgung mit Trinkwasser zusammenbrechen. Der Umfrage zufolge fehlte es bei 78 Kommunen an Notfallbrunnen, mit denen die Bevölkerung auch bei einem längeren Stromausfall mit Trinkwasser versorgt werden könnte.

Zudem fehle es vielen Kommunen an so genannten Katastrophen-Leuchttürmen. Dabei handelt es sich um Anlaufstellen für Bürger. 67 Kommunen antworteten der Umfrage zufolge, dass sie keine solchen Anlaufstellen eingerichtet hätten.

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Der Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, kritisierte mangelnde Strukturen in der Vorbereitungsarbeit: „Eigentlich müssten die Länder sich auf einen Masterplan für zivilen Katastrophenschutz verständigen“, sagte Landsberg in dem ARD-Magazin. Dieser müsse gemeinsam mit den Kommunen umgesetzt werden. Auch Hilfe des Bundes sei nötig.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU), der auch Vorsitzender der Innenministerkonferenz ist, forderte, dass das Risiko von größeren Stromausfällen sehr ernst genommen werden sollte. Viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern stünden Ratschlägen aus Berlin oder auch München jedoch ablehnend gegenüber, sagte Herrmann. (afp/fmg)

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Dieser Artikel erschien zuerst bei morgenpost.de.