Während die Bundesliga bald mit Geisterspielen anläuft und die Wirtschaft mit der Öffnung von Kneipen und Hotels weiter hochgefahren wird, bleibt für die meisten Kinder in Thüringen vage, wann sie wirklich regulär zurück in Kindergarten oder Schule dürfen. Alle aktuellen Entwicklungen lesen Sie in unserem Liveblog
In einem Kabinettsbeschluss vom Mittwochabend findet sich mit Blick auf Kindergärten zumindest ein Datum: Bis zum 2. Juni 2020 soll jedes Thüringer Kind „in einem flexiblen Modell“ in einer Kindertageseinrichtung betreut werden können. Das umzusetzen sei Sache der Kommunen, das Land werde beraten und begleiten, heißt es.
Kommunen bei Kita-Rückkehr federführend
Über ein mögliches Datum für die Rückkehr zu einer Regelbetreuung steht nichts in dem Beschluss. Ein solches Datum fehlt auch in dem Beschluss der Familienministerkonferenz von Ende April, der besagt, in einem Vier-Stufen-Plan zur Regelbetreuung zurückkehren zu wollen. Laut Kabinettsbeschluss von Mittwochabend habe Thüringen die Stufen 1 und teilweise bereits 2 (Notbetreuung und erweiterte Notbetreuung, sowie Besuch der Einrichtung von Kindern im Übergang zur Grundschule und deren Geschwistern) bereits umgesetzt. Bis 2. Juni wird jetzt Stufe drei angegangen.
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Corona-Krise: Thüringen plant diese Lockerungen
Auch mit Blick auf die Schulen scheint ein regulärer Betrieb in weiter Ferne. Ziel bleibe es, den Schülerinnen und Schülern „verlässliche Phasen des Präsenzunterrichts“ zu ermöglichen. Verantwortung für die Organisation tragen die Schulträger. „Die Landesregierung erwartet, dass die Schulträger alle Möglichkeiten ausschöpfen, um den Schulen zeitliche Spielräume bei der Planung von Präsenzphasen zu verschaffen.“
Corona-Stundentafel: Präsenzunterricht an zwei Tagen bis 11.20 Uhr
Wie das derzeit konkret aussehen kann geht aus einer Corona-Stundentafel zur Planung des Präsenzunterrichts einer Nordthüringer Grundschule für den Monat Mai hervor, die dieser Zeitung vorliegt. Dort sollen ab 11. Mai alle Klassenstufen unterrichtet werden. Jede Klasse wurde in zwei Gruppen aufgeteilt und hat an zwei Tagen in der Woche Präsenzunterricht. Kinder mit Unterstützungsbedarf werden zusätzlich am Freitag ebenfalls unterrichtet.
Dieser Präsenzunterricht findet allerdings nur bis 11.20 Uhr statt – danach müssen alle Grundschüler, die keinen Anspruch auf einen Notbetreuungsplatz haben, die Schule verlassen und entweder von ihren Eltern abgeholt werden oder mit dem Bus nach Hause fahren.