Moskau. Eine Zeitlang gab es in Russland nur wenige Corona-Fälle - jetzt steigt die Zahl der Infektionen rasant. Die meisten werden in der Millionenmetropole Moskau gezählt.

Im Kampf gegen das Coronavirus verhängt die russische Hauptstadt Moskau eine Ausgangssperre. Von diesem Montag an dürfe man die Wohnung nur unter bestimmten Umständen verlassen, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin mit.

Darunter fallen demnach der Weg zur Arbeit, zum Supermarkt, zur Apotheke und zum nächst gelegenen Müllcontainer. Auch Haustiere dürften nur in einem kleinen Radius um die eigene Wohnung herum ausgeführt werden.

Die Moskauer dürften sich "nicht mehr ohne Grund in der Stadt bewegen", meinte der Bürgermeister. Bislang gab es eine Ausgangssperre für Menschen im Alter von über 65 Jahren.

Sobjanin reagiert damit auf weiter steigende Infektionszahlen. In der Millionen-Metropole haben sich nach offiziellen Angaben bereits mehr als 1000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert - Tendenz steigend. An diesem Montag beginnt zudem eine von Kremlchef Wladimir Putin angeordnete arbeitsfreie Woche, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Es war befürchtet worden, dass viele diese Zeit zum Einkaufen oder für Freizeitaktivitäten nutzen könnten.

Deshalb waren bereits am Samstag alle Einkaufszentren, Restaurants, Bars und größeren Parks geschlossen worden. Bereits dieser Schritt galt als beispiellos in der jüngeren Geschichte Moskaus. Derartige Einschnitte gab es zuletzt während des Zweiten Weltkrieges.