Berlin. Deutsche Extremisten der Prepper-Szene bereiten sich laut eines Berichts auf einen „Überlebenskampf“ vor – und äußern Tötungsfantasien.

Als Prepper (aus dem Englischen „to be prepared“ – „vorbereitet sein“) gelten Menschen, die sich auf einen Katastrophenfall vorbereiten. Eine extremistische Gruppe deutscher Prepper fühlt sich derzeit offenbar besonders bedroht – und rüstet sich für einen Bürgerkrieg gegen Migranten und Muslime. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe.

Laut des Berichts tauschen sich die deutschen Prepper über das russische soziale Netzwerk VK aus. 3500 Prepper seien in einem Forum des Netzwerks registriert. Diskutiert würden Tipps zur Beschaffung von Waffen, Notfallversorgungslisten – und Tötungsfantasien gegen Schwarze und Araber.

Grünen-Politiker warnt vor Preppern

Der Grünen-Innenpolitiker Konstantin von Notz warnte davor, „Prepper pauschal als harmlose Spinner“ abzutun. Das sei von Sicherheitsbehörden bereits „viel zu lange“ so gehandhabt worden.

Dass Prepper nicht immer harmlos sind, zeigen vertrauliche Analysen der Sicherheitsbehörden aus den vergangenen Jahren, berichtet der „Spiegel". Demnach habe es immer wieder Waffenfunde in der Prepper-Szene gegeben. In rund 20 Fällen gehörten die Extremisten zur rechtsextremen Szene oder zum Reichsbürger-Milieu.

„Nordkreuz“: Rechtsextremes Prepper-Netzwerk aufgeflogen

So wurde im Juni das rechtsextreme Netzwerk „Nordkreuz“ bekannt, das rund 200 Leichensäcke und Ätzkalk bestellen wollte. Für viele Neonazis gewinnt der Kampfsport zudem stark an Bedeutung.

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Hintergrund: Was machen Prepper?