Washington. Die Partei muss sich dem Ex-Präsidenten kraftvoll in den Weg stellen. Dabei ist Geschlossenheit wichtig, kommentiert Dirk Hautkapp.

Der „Kansas City Star” in Missouri gehört nicht unbedingt zu den Flaggschiffen im amerikanischen Journalismus. Und doch feuerte das für die Meinungs-Leitplanken zuständige Gremium des Blattes im Mittleren Westen just ein paar Salven ab, die man bis nach Washington hörte:

„Warum um Himmels Willen kommt ihr nicht vereint als Partei zusammen und nutzt die Chance, euch offiziell ein für alle Mal von diesem historischen Verlierer loszusagen?” Adressaten der Frage, die im Zentrum der überhitzten amerikanischen Politik steht, sind die Republikaner. Der Verlierer ist Donald Trump.

USA: Republikaner sollten Trump zur „persona non grata” erklären

Nach den maßgeblich durch sein fahrlässig-miserables Händchen bei der Personalauswahl für die Konservativen verloren gegangenen „Midterms”-Wahlen im November würde eine Partei mit gesundem Widerspruchsgeist genau das tun, was die Chronisten aus Kansas City vorschlagen: das Tischtuch endgültig zerschneiden, den Populisten wegen unzähliger Fehltritte und Schweinereien mit vereinten Kräften zur „persona non grata” erklären.

Dirk Hautkapp
Dirk Hautkapp © Privat

Aber die „Grand Old Party” tMat, wie eine Geisel mit Stockholm-Syndrom, nichts dergleichen. Selbst als Trump zur Unzeit seine dritte Kandidatur für das Weiße Haus bekanntgab, war viel mehr als ein Muss-das-denn-jetzt-sein?-Murren nicht zu hören. Dabei spricht heute vieles dafür, dass er 2024 ohne Gaunereien erneut an der Wahlurne den Kürzeren ziehen würde.

Trump – der Totengräber der Demokratie

Wer verhindern will, dass der Totengräber von Demokratie, Anstand und Fairness in zwei Jahren wieder ans Ruder kommen kann, muss das kommende Jahr mit klaren Argumenten nutzen und sich ihm kraftvoll in den Weg stellen. Freiwillige vor. Aber bitte nicht zu viele. Eine Kandidaten-Meute wie 2016 nutzt nur einem: Donald Trump.

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