Berlin. Verzicht ist ein Beitrag zur Bewältigung einer Gaskrise. Doch das reicht nicht: Die Regierung muss einen Gaspreisdeckel auf den Weg bringen.

Wie kritisch Deutschlands Gasversorgung in den kommenden Wochen und Monaten wird, lässt sich nicht vorhersagen. Klar ist aber, dass Wirtschaftsminister Robert Habeck im Konflikt mit Russlands Machthaber Wladimir Putin vom Schlimmsten ausgeht und das Land schon jetzt auf eine anhaltende Notlage vorbereiten will.

Die dürfte schließlich nicht nur große Unternehmen aus energieintensiven Industriezweigen treffen, sondern jeden von uns. Unternehmen wie Privathaushalte. Nicht nur durch mögliche Engpässe, sondern auch durch explodierende Preise.

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Wenn es wirklich zur großen Gaskrise kommt, sind Einsparungen ein Beitrag, um gemeinsam diese Herausforderung zu bestehen. Habeck ruft deswegen bereits jetzt mitten im Sommer dazu auf, weniger Gas zu verbrauchen. Jeder Kubikmeter Gas, der in diesen Tagen nicht aus den Speichern gepumpt werden muss, steht schließlich im Herbst und Winter zur Verfügung. Verzicht-Appelle allein werden im Ernstfall aber nicht reichen.

Wir brauchen einen Gaspreisdeckel

Die Regierung muss einen Plan vorlegen, wie sie Haushalten und Wirtschaft durch einen möglicherweise schweren Winter helfen will. Eine Möglichkeit wäre etwa, jedem Verbraucher ein bestimmtes Volumen an Gas zu einem gedeckelten Preis zur Verfügung zu stellen, wenn der Krisenfall eintritt.

Dadurch könnte nicht nur verhindert werden, dass Tausende Haushalte durch die hohen Gaspreise in den finanziellen Ruin getrieben werden. Ein garantiertes Kontingent zu verträglichen Preisen würde auch einen wirksamen Anreiz zur Sparsamkeit beim Energieverbrauch setzen.

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Dieser Artikel erschien zuerst auf waz.de.