Berlin. Sollte Cannabis legal zu erwerben sein? Grünen-Fraktionschefin Göring-Eckardt fordert das – und erklärt, warum sie das für nötig hält.

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt dringt auf die Freigabe weicher Drogen. „Das Cannabis-Verbot ist gescheitert. Das bestätigt auch die Polizei“, sagte sie unserer Redaktion. „Die Cannabis-Verbotspolitik nützt nur dem organisierten Verbrechen.“

Entscheidend sei, den Schwarzmarkt auszutrocknen und so den Jugend- und Gesundheitsschutz zu stärken. „Dafür wollen wir ein reguliertes und überwachtes System für Anbau, Handel und Abgabe von Cannabis schaffen“, fügte Göring-Eckardt hinzu.

„Wenn weiche Drogen legalisiert sind, muss man Orte schaffen, wo man Cannabis gefahrlos kaufen kann. Das sollen geschützte Orte sein, die erst ab 18 Jahren zugänglich sind.“

Cannabis-Politik förder Kriminalität – Prävention an erster Stelle

In jedem Fall müssten Prävention und Jugendschutz an erster Stelle stehen. „Es gibt Menschen, die meinen, sich mit harten Drogen wie Crystal Meth, die billig zu haben sind, fit für das Arbeitsleben und die Freizeit machen zu müssen. Das ist wahnsinnig gefährlich“, warnte sie.

„Hier muss die Regierung eine Struktur aufbauen, die Menschen hilft, davon loszukommen. Es gibt viel zu wenige Plätze und viel zu wenig Personal, auch in Kliniken“, so Göring-Eckardt.

Die Grünen-Fraktionschefin hatte kürzlich in einem Interview mit unserer Redaktion berichtet, dass sie sich immer härteren Anfeindungen ausgesetzt sieht. „Ich wurde beim Joggen schon angespuckt“.

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Auch die SPD-Vorsitzenden setzen sich für eine Legalisierung von Cannabis ein. In einem Land der EU darf nun auch zu Hause Cannabis angebaut werden. Zuletzt hatte die neue Drogenbeauftragt eine einheitliche Regelung gefordert. Die Grünen-Politikerin Catherina Pieroth hatte sich Im Oktober zu harten Drogen geäußert und über eine mögliche Eigenbedarf-Regelung etwa bei Heroin geäußert.(gau)