Berlin. Millionen Menschen in Deutschland sind Mitglied bei Amazon Prime. Hartz-IV-Empfänger können den Dienst günstiger nutzen. So geht's.

  • Amazon Prime hat erst kürzlich bekanntgegeben, die Preise zu erhöhen
  • Vor allem für Geringverdiener wiegt diese Preiserhöhung besonders schwer
  • Dabei können unter anderem Hartz-IV-Empfänger Amazon Prime viel günstiger nutzen

Produkte im Internet bestellen und nichts für die Lieferung bezahlen: Genau das ist das große Versprechen von "Amazon Prime", einer Art Premium-Mitgliedschaft des Online-Händlers Amazon. Wer sich für diese anmeldet kann noch dazu den Streaming-Dienst "Prime Video" nutzen und online Serien und Filme streamen. 7,99 Euro müssen Kundinnen und Kunden dafür monatlich Zahlen – bald soll der Preis auf 8,99 Euro steigen. Für Hartz-IV-Empfänger und -Empfängerinnen ist das teilweise unerschwinglich. Lesen Sie auch: Amazon Prime wird teurer – So kündigen Sie Ihr Abo

Hartz IV wurde zum 1. Januar 2023 durch das Bürgergeld ersetzt. Alle Infos zum Bürgergeld finden Sie hier.

Um auch sie als Kundinnen oder Kunden zu gewinnen, macht Amazon ihnen ein besonderes Angebot: Die Prime-Mitgliedschaft zum halben Preis. Aktuell sind das 3,99 Euro pro Monat, demnächst 4,49 Euro. Um das Angebot nutzen zu können, müssen Amazon-Kunden eine von zwei Voraussetzungen erfüllen.

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"Amazon Prime" günstiger: Das sind die Voraussetzungen für Hartz-IV-Empfänger

Ein Weg zur günstigeren Amazon-Prime-Mitgliedschaft führt über den sogenannten Sozialpass. Der wird von manchen Kommunen ausgestellt und soll Menschen mit niedrigem Einkommen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglich. Wer den Pass hat, kann bestimmte Mobilitäts-, Kultur-, oder Freizeitangebote günstiger nutzen. Und genau dazu zählt auch die Prime-Mitgliedschaft zum halben Preis. Doch nicht in allen Kommunen existiert ein Sozialpass – damit steht er auch nicht für alle Hartz-IV-Empfänger zur Verfügung. Auch interessant: Hartz IV hat große Mängel – Katastrophale Jobcenter-Bilanz

Amazon Prime Boxen und Briefumschläge werden an eine Eingangstür eines Wohngebäudes geliefert.
Amazon Prime Boxen und Briefumschläge werden an eine Eingangstür eines Wohngebäudes geliefert. © istockphoto/Daria Nipot | istockphoto/Daria Nipot

Für diese Menschen gibt es eine weitere Möglichkeit, das Amazon-Angebot zu nutzen: Denn auch wer vom Rundfunkbeitrag befreit ist, kann es in Anspruch nehmen. Die Gebühr wird in Deutschland für jede Wohnung fällig und finanziert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Allerdings sind von der Zahlung einige Menschen befreit. Dazu zählen:

  • Empfängerinnen und Empfänger von Hartz IV oder Sozialgeld
  • Menschen, die im Alter Grundsicherung erhalten
  • Empfängerinnen und Empfänger von BAföG, Berufsausbildungsbeihilfe oder Ausbildungsgeld
  • Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz
  • Menschen, die Blindenhilfe, Pflegegeld oder Pflegezulage erhalten

Hartz IV: Günstigere Amazon-Prime-Mitgliedschaft abschließen – So geht's

Die günstigere Amazon-Prime-Mitgliedschaft können sowohl Neukunden als auch Menschen, die schon länger Mitglied sind, in Anspruch nehmen. Über eine spezielle Webseite von Amazon muss man nur den entsprechenden Nachweis – also den Sozialpass oder die Befreiung vom Rundfunkbeitrag – hochladen. Für neue Mitglieder beginnt dann ein kostenloser Probemonat. Bestandskunden bekommen diesen zwar nicht, profitieren zumindest von den geringeren monatlichen Kosten.

Versandhändler und Streaming-Dienst: Die wichtigsten Infos zu Amazon

Amazon ist ein global agierender Online-Versandhändler. Seit seiner Gründung 1994 entwickelte sich das Unternehmen zum absoluten Marktführer – 2020 war es in Deutschland mit einem Umsatz von 29,5 Milliarden Euro das umsatzstärkste US-Unternehmen. Neben dem Versandhandel unterhält Amazon mit "Prime Video" einen Video-Streaming-Dienst und mit "Amazon Music" einen Musik-Streaming-Dienst.

Immer wieder steht der Konzern in der Kritik. So wird ihm unter anderem vorgeworfen, seine Marktmacht zu missbrauchen und so die Preise zu senken. Auch die aggressive Steuervermeidung des Unternehmens wird immer wieder kontrovers diskutiert. Missstände werden ihm auch bei den Arbeitsbedingungen und bei der Nachhaltigkeit vorgeworfen. So soll das Unternehmen etwa zum Teil zurückgegebene Ware vernichtet haben, statt sie weiterzuverkaufen. (nfz) Mehr zum Thema: Amazon gesteht – Fahrer müssen in Flaschen urinieren

Der Artikel "Hartz IV: So kann man Amazon Prime viel günstiger nutzen" ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.