Las Palmas. Die spanische Küstenwache hat drei Migranten von einem Öltanker gerettet. Sie hatten an einem gefährlichen Ort elf Tage ausgeharrt.

Die sogenannte "westafrikanische Route" zu den Kanarischen Inseln ist derzeit der gefährlichste Weg, den Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa nehmen können. Praktisch jeden Tag versuchen Migranten auf selten hochseetauglichen Booten vom afrikanischen Festland aus die Urlaubsinseln zu erreichen. Nicht selten bezahlen sie die Überfahrt mit dem Leben. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn des Jahres mindestens 1500 Menschen auf der Route gestorben, sind ertrunken oder verdurstet.

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Einen besonders gefährlichen Ort für die Überfahrt wählten kürzlich drei Männer, die auf dem unter maltesischer Flagge fahrenden Öltanker Alithini II Gran Canaria erreichten. Auf einem Foto der spanischen Küstenwache auf Twitter, das am Montag veröffentlicht wurde, ist zu sehen, wie drei Männer auf dem Ruderblatt des Schiffes sitzen. Dort hatten sie offenbar elf Tage lang ausgeharrt und die Reise von Lagos in Nigeria bis nach Gran Canaria überstanden.

Drei Männer sind auf dem Ruderblatt des Öltankers bis zu den Kanaren gefahren.
Drei Männer sind auf dem Ruderblatt des Öltankers bis zu den Kanaren gefahren. © EFE Canarias/Twitter

Kanaren: Migranten dehydriert und unterkühlt

Die drei illegalen Passagiere wurden im Hafen von Las Palmas von den spanischen Behörden in Empfang genommen und zunächst einmal medizinisch versorgt. Sie seien müde gewesen und hätten Anzeichen von Dehydrierung sowie Unterkühlung gezeigt, hieß es. Laut Angaben der Tracking-Seite shipfinder.com war die Alithini II am 17. November in Lagos ausgelaufen und hatte am Montag, 28. November, Las Palmas erreicht.

Es ist nicht das erste Mal, dass Migranten ein Ruderblatt zur Überfahrt auf die Kanaren nutzten. Bereits im Oktober 2020 hatten sich vier Männer dort versteckt und waren als illegale Passagiere nach zehn Tagen in Gran Canaria angekommen. Ausgelaufen war das Schiff damals ebenfalls im Hafen von Lagos.

Dieser Artikel erschien zuerst bei morgenpost.de.