Astana. Putin will 300.000 Reservisten für den Krieg in der Ukraine mobilisieren. In vielen russischen Familien löst das Panik aus: Aus Angst fliehen immer mehr Russen. Kasachstan meldet vermehrte Migration.

Immer mehr Russen fliehen aus Angst vor der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Teilmobilmachung für seinen Krieg gegen die Ukraine ins Ausland.

Am Freitag informierte auch die benachbarte zentralasiatische Ex-Sowjetrepublik Kasachstan über vermehrte Migration aus Russland. Die Zahlen der Einreisen mit dem Auto stiegen an verschiedenen Übergängen, teilte der Grenzschutz in der Hauptstadt Astana mit. Die Lage sei unter «besonderer Kontrolle», hieß es. Zuvor hatten etwa auch die Ex-Sowjetrepubliken Armenien und Georgien im Südkaukasus über massenhafte Einreisen gesprochen. Flüge sind über Tage ausgebucht. Viele Russen fliehen mit dem Auto.

Panik in vielen Familien ausgelöst

Diese Ziele sind besonders beliebt, weil Russen dort kein Visum brauchen. Außerdem ist die russische Sprache verbreitet. Viele Russen fliehen, um nicht für den Krieg gegen die Ukraine eingezogen zu werden. Putin will 300.000 Reservisten mobilisieren. Das hatte Panik ausgelöst in vielen Familien.

Derweil wachsen in den Ex-Sowjetrepubliken angesichts der Vielzahl an Russen, die schon zu Beginn des von Putin angeordneten Krieges gegen die Ukraine eingereist sind, die Sorgen. So stiegen etwa wegen der Nachfrage nach Wohnraum die Mietkosten und die Preise für Eigentum, wie etwa der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan beklagte.

Das kasachische Außenministerium bestätigte, dass es Sorgen bei den Einheimischen gebe. «Die Stabilität unseres Staates unter den Bedingungen von Turbulenzen um ihn herum wird ernsthaft auf den Prüfstand gestellt», hieß es in der Mitteilung. Die nationale Sicherheit habe in der «schweren geopolitischen Situation» Vorrang.

Zugleich appellierte das Ministerium an die Mitmenschlichkeit seiner Bürger und an die moralischen Grundsätze. «Wir glauben daran, dass unsere Bürger Weisheit zeigen und den Traditionen der Gastfreundlichkeit treu bleiben», teilte die Behörde mit. Die Infrastruktur und der Dienstleistungssektor des Landes seien in der Lage, mit den Aufgaben der Migration fertig zu werden.