Berlin. Die Kandidatenfrage erwischt AKK und ihre Partei zum völlig falschen Zeitpunkt. Die CDU sollte sich auf andere Themen konzentrieren.

Das muss man erst mal schaffen: Die SPD verliert krachend die Europawahl und im Anschluss ihre Parteivorsitzende. Keiner will neuer SPD-Chef werden, mühevoll wird ein Trio bestimmt. Die CDU könnte sich als Koalitionspartner und politischer Gegner als Hort der Stabilität in der Regierung darstellen, sich auf Sachfragen konzentrieren und die eigenen Missstände ohne großes Aufheben angehen. Das wäre klug.

Doch was macht die CDU daraus? Debattiert ohne Not die Frage, wer Kanzlerkandidat werden soll. Noch steht überhaupt kein Wahltermin (außer dem regulären im Jahr 2021) fest. Eine Interviewäußerung des Fraktionsvorsitzenden Ralph Brinkhaus, der sich auf CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer als Kanzlerkandidatin festlegte, wurde zum Auslöser einer schädlichen und verfrühten Debatte.