Erfurt. Thüringen räumt Lehrern in der Corona-Pandemie mehr Möglichkeiten ein, Überstunden geltend zu machen.

"Der Unterrichtsbegriff hat durch die Pandemie eine Veränderung erfahren", sagte ein Sprecher des Thüringer Bildungsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Schon im Sommer habe das Bildungsministerium alle Schulen darüber informiert, welche Regelungen zur coronabedingten Mehrarbeit nun gelten würden.

Grundsätzlich werde bei der Arbeitszeit der Pädagoginnen und Pädagogen eine Unterrichtsstunde im Distanz- oder Hybridunterricht zunächst so angerechnet wie eine Unterrichtsstunde im Präsenzunterricht, sagte der Sprecher. Würden für die Stoffvermittlung im Distanzunterricht aber mehr Unterrichtsstunden gebraucht, dann würden diese auch entsprechend als Arbeitszeit berücksichtigt. Auch der Einsatz von Lehrern beispielsweise in der Notbetreuung könne als Überstunden berücksichtigt werden.

Ministerium hat keinen Überblick über Überstunden von Lehrern

Zudem können die Lehrer nach Angaben des Sprechers auch andere, nicht genau definierte Mehrarbeit als Überstunden geltend machen - wenn deren Notwendigkeit schlüssig begründet wird und sie durch die jeweilige Schulleitung angeordnet oder genehmigt wurde.

Einen Überblick dazu, wie viele Überstunden bei den Lehrern an den Schulen im Land im Zuge der Coronakrise bereits angefallen sind, hat das Ministerium eigenen Angaben zufolge nicht. Die Anträge auf Berücksichtigung bereits geleisteter Mehrarbeit als Überstunden können noch das gesamte erste Schulhalbjahr 2021/22 hindurch gestellt werden.

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