Berlin. Die Zahl der Bäder sinkt, die der Kinder, die nicht schwimmen können, steigt. Die Linke fordert einen Aktionsplan gegen diesen Trend.

Die Linkspartei fordert einen „Masterplan“ für Schwimmbäder, um wieder mehr Kindern das Schwimmenlernen zu ermöglichen. „Immer weniger Kinder lernen schwimmen“, sagte Tobias Bank, Bundesgeschäftsführer der Partei, unserer Redaktion. Jedes Jahr gebe es weniger Schwimmbäder. „Nicht einmal jedes zweite Kind im Alter von zehn Jahren kann heute sicher schwimmen“, sagte Bank.

Das sei nicht nur schade, was die Möglichkeiten zur Sport- und Freizeitgestaltung angehe, sondern vor allem gefährlich, führte er aus. „Ertrinken gehört inzwischen zu den häufigsten Unfalltodesursachen für Kinder.“

Linkspartei: Schwimmbäder sollen zur Pflichtaufgabe für Kommunen werden

Der geforderte „Masterplan“ soll dazu beitragen, den Anteil der Nichtschwimmer unter Kindern und Jugendlichen zu senken. Darin müsse festgeschrieben werden, welche Versorgung an Frei- und Hallenbädern an welchen Orten gebraucht würde. Auch die Sanierungs- und Neubaubedarfe müssten ermittelt werden, sagte Bank.

Auch interessant: Baden im Sommer - so lassen sich Unfälle vermeiden

„Damit klamme Kommunen nicht weitere Schwimmbäder schließen, muss der Weiterbetrieb von Masterplan-Bädern zur kommunalen Pflichtaufgabe werden, die der Bund finanziert“, forderte Bank. Die Finanzierung von Sanierung und Neubau soll nach dem Vorschlag der Linkspartei zwischen Bund, Ländern und Kommunen geteilt werden.

Lesen Sie auch: Corona-Lockdown erhöht die Gefahr von Badeunfällen

Der Bäderatlas der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen weist derzeit 6007 Hallen- und Freibäder in Deutschland aus. Im Jahr 2000 waren es noch 6716.

Laut DLRG starben 2021 insgesamt 299 Menschen bei Badeunfällen. 47 davon waren Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 20 Jahren.