Berlin. Wer die Rente mit 63 in Anspruch nehmen will, sollte bereits beim Rentenantrag einiges beachten. Wir zeigen, was besonders wichtig ist.

  • Vielen Menschen scheint die Frührente attraktiv
  • Wer die Rente mit 63 beantragen möchte, sollte dabei einiges beachten
  • Die wichtigsten Informationen zum Antrag lesen Sie hier

Nach jahrzehntelanger Berufstätigkeit sehnen viele Menschen den Ruhestand herbei. Der ist in der Regel ab einem Alter von 67 Jahren möglich. Doch es gibt auch Ausnahmen: Für alle, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen, kommt auch die Rente mit 63 infrage. In vielen Fällen müssen für die sogenannte Frührente jedoch Abzüge in Kauf genommen werden.

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Doch wie genau kommt man an die früheren Renten-Zahlungen? Wir zeigen Ihnen, wie Sie diese am besten beantragen und was Sie dabei beachten sollten.

Wer kann die Rente mit 63 beantragen?

Nicht jeder Arbeitnehmer und jeder Arbeitnehmerin kann schon mit 63 in Rente gehen. Vielmehr ist es die Ausnahme. Denn um die "Altersrente für besonderes langjährig Versicherte", wie die Rente mit 63 auf Beamtendeutsch heißt, in Anspruch zu nehmen, muss man einige Kriterien erfüllen.

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    So ist der besonders frühe Renteneintritt nur für Menschen möglich, die vor 1953 geboren wurden. Bei Jüngeren steigt das Renteneintrittsalter auch bei der Frührente an. Und auch die Anzahl der Versicherungsjahre ist eine wichtige Voraussetzung für die Rente mit 63. Nur wer 45 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat, kann auch ohne Abzüge früher in Rente gehen.

    Wer möglichst früh in den Ruhestand möchte, hofft häufig auf die Rente mit 63.
    Wer möglichst früh in den Ruhestand möchte, hofft häufig auf die Rente mit 63. © dpa | Stephan Scheuer

    Rente mit 63: Wann wird die Frührente beantragt?

    Egal ob vorzeitig oder nicht: Wenn Sie in Rente gehen wollen, sollten sie diese rechtzeitig beantragen. Nur so ist gewährleistet, dass Sie ihr Geld auch ab dem gewünschten Termin bekommen. Ihren Antrag sollten Sie spätestens drei Monate vor dem beabsichtigten Beginn der Rentenzahlungen einreichen – im Optimalfall noch etwas früher.

    Mehr zum Thema: Wann Sie am besten Ihren Rentenantrag stellen

    An wen wird der Antrag für die Frührente geschickt?

    Für die Auszahlung der Frührente ist – genau wie bei der normalen Rente – die Deutsche Rentenversicherung zuständig. An sie sollten Sie daher auch ihren Antrag schicken. Das können Sie per Post oder über das Online-Formular der Rentenversicherung tun.

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    Rente mit 63 beantragen: Diese Dokumente brauchen Sie

    Damit Ihr Rentenantrag bearbeitet werden kann, müssen Sie ihm einige Informationen beifügen. Dazu gehören Kontaktdaten, Ihre Rentenversicherungs- und Steueridentifikationsnummer, Informationen über Ihre Krankenversicherungen sowie die IBAN des Kontos, auf das die Rente ausgezahlt werden sollen. Wichtig sind außerdem folgende Dokumente:

    • Personalausweis (in Kopie)
    • Übersicht über Versicherungszeiten (Rentenbescheid)
    • Nachweise über Berufsausbildungen
    • ggf. Geburtsurkunden aller Kinder
    • ggf. schriftliche Vollmacht (wenn gewünscht)

    Rente mit 63: Muss ich meinen Arbeitgeber benachrichtigen?

    Wenn Sie Ihren Rentenantrag stellen, müssen Sie das auch Ihrem Arbeitgeber mitteilen und Ihren Job kündigen. Schließlich muss ihr Chef oder Ihre Chefin die Stelle mitunter neu besetzen und braucht dafür etwas Zeit. Wichtig ist aber: Seine oder ihre Zustimmung ist keine Voraussetzung für den früheren Renteneintritt.

    Kann ich trotz der Rente mit 63 weiterarbeiten?

    Grundsätzlich können Rentnerinnen und Rentner problemlos weiterarbeiten und sich zusätzliches Geld verdienen. Bei der Frührente gibt es allerdings eine Ausnahme: Der Verdienst darf maximal 450 Euro im Monat betragen. Liegt er höher, gibt es bei der Rente Abzüge. Wird dann das eigentliche Renteneintrittsalter erreicht, kann man so viel dazuverdienen, wie man möchte.

    Antrag auf Frührente: Wo bekomme ich Hilfe?

    Wer beim Antrag auf die Rente mit 63 Hilfe braucht, sollte sich zunächst an die Deutsche Rentenversicherung wenden. Diese bietet entsprechende Termine an. Allerdings ist die Nachfrage sehr hoch, weshalb man oft lange auf ein Treffen mit einem Rentenberater oder einer -beraterin warten muss.

    Eine alternative Anlaufstelle können ehrenamtliche Versichertenberater sein. Auf der Webseite der Deutschen Rentenversicherung können Interessierte nach diesen Ansprechpartnern suchen. (nfz)

    Dieser Artikel wurde zuerst auf morgenpost.de veröffentlicht.