Hamburg/Frankfurt/M. Solidaritätskundgebungen in Hamburg und Frankfurt: Tausende Menschen sind in Deutschland gegen das Herrschaftssystem und die Diskriminierung von Frauen im Iran auf die Straße gegangen.

Mehrere Tausend Menschen haben sich bei Demonstrationen in Deutschland mit den regierungskritischen Protesten im Iran solidarisiert. In Hamburg sprach die Polizei am Samstag von 4000 Teilnehmern, in Frankfurt am Main von 2800. Sie protestierten gegen das Herrschaftssystem im Iran und die systematische Diskriminierung von Frauen.

Auslöser der Proteste im Iran ist der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Sie war von der Sittenpolizei wegen eines Verstoßes gegen die islamische Kleiderordnung festgenommen worden, war danach ins Koma gefallen und gestorben. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben, die Polizei weist das zurück. Seitdem demonstrieren in dem Land Tausende gegen die Regierung und das islamische System. Am Freitag kamen bei Ausschreitungen im Südosten mindestens 19 Menschen um Leben.

In Hamburg riefen Teilnehmer «Weg, weg, weg - Mullahs müssen weg» und «Frauen, Leben, Freiheit». Bereits am Vormittag hatte es auf dem Rathausmarkt eine Aktion gegeben, bei der Protestierende Plakate und eine Perücke mit roter Farbe auf den Boden legten. In Frankfurt skandierten Demonstranten Schlagworte wie «Frau - Leben - Freiheit». Dort kamen mehr Teilnehmer als angemeldet.

In beiden Städten liefen die Veranstaltungen friedlich ab, wie die Polizeibehörden mitteilten.