Erfurt. Der Vorstoß ist umstritten. Nach Ansicht der Bundesregierung tragen vor allem private Feiern, bei denen die Hygiene- und Abstandsregeln nicht eingehalten werden, sowie Rückkehrer aus Risikogebieten zu den steigenden Infektionszahlen in Deutschland bei.

Thüringen hält ungeachtet der Debatte über bundesweit einheitliche Obergrenzen bei privaten Feiern zur Corona-Eindämmung an geplanten Lockerungen fest. Alle aktuellen Infos im kostenfreien Corona-Liveblog.

Bei Familienfeiern im Freien und in geschlossenen Räumen würden ab Ende August neue Regeln zur Teilnehmerzahl gelten, bekräftigte Sozialstaatssekretärin Ines Feierabend am Wochenende in einem Video-Beitrag, auf den das Sozialministerium auf Twitter aufmerksam machte.

Mussten Familienfeiern bislang erst ab einer Teilnehmerzahl von 30 in geschlossenen Räumen beim jeweiligen Gesundheitsamt gemeldet werden, liege die Grenze künftig bei 50 Teilnehmern. Im Freien seien Familienfeiern künftig erst ab 100 Teilnehmern bei den Behörden anzuzeigen, erklärte Feierabend. Bisher galt die Grenze von 75 Teilnehmern. “Halten Sie Abstand, halten Sie die Hygieneregeln ein“, mahnte die Staatssekretärin in dem Video. In Thüringen tritt Ende August eine neue Corona-Verordnung in Kraft, die Lockerungen auch für Tanzveranstaltungen, Theater sowie Pflegeheime vorsieht.

Berlin, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz befürworten grundsätzlich eine einheitliche Obergrenze für Familienfeiern, Geburtstagspartys oder Hochzeiten. Bei einer Videokonferenz wollen die Ministerpräsidenten der Länder an diesem Donnerstag mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auch über dieses Thema beraten. Nach Ansicht der Bundesregierung tragen vor allem private Feiern, bei denen die Hygiene- und Abstandsregeln nicht eingehalten werden, sowie Rückkehrer aus Risikogebieten zu den steigenden Infektionszahlen in Deutschland bei.

Nach Angaben der Thüringer Staatskanzlei von Sonntag wurde in den vergangenen 24 Stunden im Freistaat eine Neuinfektion mit dem Coronavirus registriert.

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