Berlin. Viele Unternehmen spenden Lebensmittel für die Ukraine. Minister Özdemir ruft zu mehr Hilfen auf. Warum Hilfe zurzeit so wichtig ist.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat über sein Hilfsprojekt „German Food Bridge“ bis zum Jahresende 497 Hilfslieferungen mit Lebensmitteln in die Ukraine vermittelt. Das Gesamtvolumen der Spenden beläuft sich auf insgesamt 13.815 Paletten, erfuhr diese Redaktion.

„Es ist nur schwer vorstellbar, welch unfassbares Leid die Menschen in der Ukraine erleiden“, sagte Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und rief Unternehmen zu weiteren Spenden und Hilfslieferungen auf. „Auch im neuen Jahr – gerade in den ersten, kalten Wintermonaten – wird es auf unsere Hilfe ankommen. Wir stehen gemeinsam an der Seite der Ukraine.“

Das BMEL hatte kurz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine eine Koordinierungsstelle gestartet, um Lebensmittelspenden der Ernährungswirtschaft und des Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland in die Kriegsgebiete zu bringen. Die erste Beladung mit Hilfsgütern erfolgte am 2. März – sechs Tage nach Beginn der russischen Attacken. Insgesamt haben sich bislang 93 Unternehmen und Organisationen an den Spendenaktion beteiligt.

Ukraine: Hilfe für die Menschen und die Landwirtschaft

Um die Eigenversorgung mit Lebensmitteln in der Ukraine aufrechtzuerhalten und wieder aufzubauen, hat das BMEL zudem 14 Millionen Euro für die ukrainische Landwirtschaft bereitgestellt. Mit neun Millionen Euro sollen 125 Stromgeneratoren sowie Tierfutter oder Saatgut beschafft werden. Mit weiteren fünf Millionen Euro unterstützt das BMEL den gezielten Wiederaufbau der Eigenproduktion von Obst und Gemüse.

„Die Folgen der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur und die Landwirtschaft wirken sich erheblich auf die Nahrungsmittelversorgung aus“, sagte Özdemir. „Den Agrarbetrieben fehlt es an allem, vor allem aber Strom, Saatgut und Tierfutter. Gerade in den frontnahen, ländlichen Gebieten ist der Strom essenziell für eine funktionierende Landwirtschaft, die Nahrungsmittel für die Bevölkerung produziert.“

Özdemir bedankt sich auch bei den unterstützenden Firmen in Deutschland: „Ich bin der deutschen Ernährungswirtschaft und dem Handel für die enorme Hilfsbereitschaft sehr dankbar. Die Unternehmen unterstützen die Menschen in der Ukraine ganz unmittelbar, sie sichern ihr Überleben.“