Berlin. Kiew will bei einem Angriff auf die Krim russische Raketen zerstört haben, Russland bestätigt das nicht. Die aktuellsten Entwicklungen.

In der Nacht zum Dienstag hat es einen Angriff auf die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim gegeben. Nach russischen Behördenangaben soll die Flugabwehr ukrainische Drohnen über dem Gebiet abgeschossen haben.

Der Verwaltungschef der Krim, Sergej Aksjonow, teilte in der Nacht mit, dass in dem Ort Dschankoj ein Mensch verletzt worden sei. In einem Laden soll laut dem Verwaltungschef von Dschankoj, Igor Iwin, zudem ein Feuer ausgebrochen sein. Das genaue Ausmaß der Schäden war zunächst unklar.

Laut Ukraine russische Raketen auf der Krim zerstört

Die ukrainische Seite beschreibt die Lage allerdings anders. In Kiew teilte der Militärgeheimdienst des Verteidigungsministeriums mit, dass der Angriff einem Raketentransport auf Bahngleisen gegolten habe. Dabei seien auch Raketen zerstört worden. Ziel des Angriffs sei demnach die "Entmilitarisierung Russlands" und die Vorbereitung auf die Befreiung der Krim von der russischen Besatzung gewesen.

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Russland wiederum äußerte sich nicht dazu, ob Raketen zerstört wurden. Die russische Armee transportiert etwa Raketen für die Schwarzmeerflotte über den Landweg in die Militärhäfen. Außerdem werden über die strategische wichtige Eisenbahnstrecke die russischen Truppen in den besetzten Gebieten Cherson und Saporischschja mit Nachschub versorgt.

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Wagner-Truppen bitten Moskau um Hilfe in Bachmut

Währenddessen hat die russische Privatarmee Wagner im Kampf um die strategisch wichtige ukrainische Stadt Bachmut im östlichen Gebiet Donezk das Verteidigungsministerium in Moskau um Hilfe gebeten. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin veröffentlichte am Montagabend einen Brief an Verteidigungsminister Sergej Schoigu, in dem er um Verstärkung bat.

Prigoschin teilte mit, dass die ukrainischen Streitkräfte nach seinen Informationen Ende März, Anfang April eine großflächige Offensive planten. Ziel sei es, die Wagner-Truppen von den russischen Streitkräften abzuschneiden. Schoigu solle dringend die nötigen Schritte einleiten, um das zu verhindern.

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Andernfalls habe das "negative Folgen" für die russische Invasion in die Ukraine, warnte Prigoschin. "Gegenwärtig kontrollieren die Wagner-Einheiten rund 70 Prozent von Bachmut und setzen ihre Angriffe fort, bis zur vollen Befreiung", teilte er mit. Die Wagner-Truppen sind nach Prigoschins Darstellung bisher die einzigen russischen Einheiten, die in Bachmut kämpfen. Die russische Armee ist demnach an anderen Frontabschnitten im Gebiet Donezk aktiv.

Die ukrainische Stadt Bachmut im östlichen Gebiet Donezk ist seit Monaten Schauplatz heftiger Kämpfe.
Die ukrainische Stadt Bachmut im östlichen Gebiet Donezk ist seit Monaten Schauplatz heftiger Kämpfe. © LIBKOS/AP/dpa

(csr/dpa)