Berlin. Sommerpause? Gibt’s für Annegret Kramp-Karrenbauer 2019 nicht. Die CDU-Chefin muss um ihren Ruf und die Rolle ihrer Partei kämpfen.

Es brodelt in der CDU. Gewissheiten sind dabei, sich aufzulösen. Die Gewissheit etwa, dass man gemeinsam mit der CSU als Union die entscheidende politische Größe in Deutschland ist. Die Gewissheit, dass man seit Jahrzehnten den Kanzler stellt. Die Gewissheit, dass man die Partei der bürgerlichen Mitte ist.

Und mittendrin in dieser Erosion der Gewiss- und Gewohnheiten steht die Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer. Ihre Partei ist in den Umfragen nach der Europawahl auf um die 25 Prozent abgestürzt, liegt teils gleichauf mit den Grünen. Die persönlichen Umfragewerte der 56 Jahre alten Parteichefin sind dramatisch in den Keller gegangen. Sie hat gerade keine politische Fortune, vieles ist ungeschickt, manches ungerecht.