Berlin. Die Linke war im Osten lange Volkspartei. Doch bei den drei Landtagswahlen drohen jetzt schwere Verluste – und ein Erstarken der AfD.

Ein Desaster. Eine Schocktherapie. Eine Wunde, die bis heute klafft. Wenn Dietmar Bartsch, Fraktionschef der Linken, über die Treuhandanstalt spricht, dann in einer Sprache, die unmissverständlich klarmacht: Hier hat sich Dramatisches ereignet. Praktisch jede Familie im Osten sei vom Wirken der Anstalt betroffen, die Anfang der 1990er-Jahre den Auftrag hatte, die ostdeutsche Wirtschaft umzustrukturieren und an das westdeutsche Modell anzupassen.

Das erklärt Bartsch, als er vor der Sommerpause im Bundestag für einen Antrag seiner Fraktion wirbt, die Arbeit der Treuhand in einem Untersuchungsausschuss unter die Lupe nehmen zu lassen. „Natürlich bringt das keinen Arbeitsplatz zurück“, sagt er. Aber darum gehe es ja auch nicht.