Neben mehr Transparenz im zuweilen zu langen Genehmigungsverfahren für ausländische Ärzte, wird auch eine bessere Förderung der Ausbildung in Deutschland gefordert.

Erfurt Thüringer Kliniken in privater Trägerschaft beklagen zunehmende Engpässe bei Ärzten und Pflegern. Schuld daran seien auch lange Genehmigungsverfahren für ausländische Fachkräfte aus nicht EU-Staaten, die viele potenzielle Interessenten abschreckten, sich in Thüringen zu bewerben, sagte Franka Köditz, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Privatkliniken in Thüringen am Mittwoch im Thüringer Landtag.

Vertreter des Verbandes übergaben dazu eine Petition mit 1600 Unterschriften und Meinungsäußerungen zum Thema an Landtagspräsidentin Birgit Keller (Linke) und die Vorsitzende des Petitionsausschusses, Anja Müller. Gefordert werden außerdem mehr Studien- und Ausbildungsplätze für medizinisches Fachpersonal. Die Landtagsvertreterinnen sagten eine eingehende Prüfung sowie eine Veröffentlichung auf den Seiten des Petitionsausschusses für weitere Diskussionen zu.

Mehr Ausbildung von Ärzten und Pflegekräften im Inland

Verwiesen wurde auch auf eine Anhörung, die dazu bereits in der vergangenen Wahlperiode stattgefunden hatte. Seitdem habe sich nicht Entscheidendes verändert. Die Klinikvertreter forderten mehr Transparenz bei für die Bereitstellung von Zeugnisunterlagen und sowie Prüfungsabläufe bei Landesverwaltungamt und Ärztekammer. Birgit Keller versicherte, man nehme das Problem ernst. Thüringen habe beim Einsatz ausländischer Ärzte aber neben einer nationalen auch eine internationale Verantwortung. Der Bedarf hierzulande dürfe nicht zu einem Ausbluten von Fachkräften in Ländern wie Rumänien, Bulgarien oder Albanien führen. Daher müsse man künftig mehr in die Ausbildung eigener Ärzte und von medizinischem Fach- und Pflegepersonal investieren. Im Herbst wollen sich sowohl der Sozial- als auch der Gesundheitsausschuss des Landtages mit dem Thema befassen. Abgeordnete beider Ausschüsse waren bei der Übergabe dabei.

Zuletzt hatte sich auch die SPD-Fraktion für mehr Medizinstudienplätze in Thüringen ausgesprochen. Die Landesärztekammer betont regelmäßig, dass die gründliche Prüfungen der ausländischen Ärzte und ihrer Papiere nötig sind, um eine Gleichwertigkeit des Ausbildungsstandes zu gewährleisten.