Apolda. Nach Wende bemühten sich Rat der Stadt und Stadtverordnete um Übernahme – das misslang

Der Versuch der Stadt Apolda, das Union-Theater in kommunale Hand zu bekommen, scheiterte am Ende.

Vor dem aktuellen Hintergrund „100 Jahre Kristallpalast Apolda“ recherchierte Vize-Bürgermeister Volker Heerdegen kürzlich auch zum Union-Theater. Seinerzeit war er beim Rat der Stadt Beigeordneter für Kultur, Schulen und Soziales unter Bürgermeister Michael Müller.

Damals sollten die Kinos der einstigen Bezirksfilmdirektion in die Nordthüringer Kino GmbH ausgelagert werden; das traf aber nicht für alle Kinos zu. Der Kristallpalast sollte zur GmbH gehen, das Union-Theater nicht. Es war zur Verpachtung vorgesehen. Die Stadt wollte es aber eigentlich nicht pachten, sondern ins Kommunalvermögen nehmen – das teilte man unter anderem auch der Treuhand mit. Unterstützt wurde das durch einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung.

Aus der Idee wurde nichts, weil die Bezirksverwaltungsbehörde Erfurt am 24. September 1990 mitteilte, dass das Kino nicht an die Stadt Apolda abgegeben wird.

Vielmehr übernahmen es später als Pächter Bernd Hasenbein und Partner. In dessen Gasthof „Zum Schlachthof“ treffen sich heutzutage übrigens regelmäßig die Freunde des Filmklubs Apolda, die die Geschichte zum Kristallpalast jüngst ganz wunderbar aufbereitet haben.

Derzeit gibt es dazu zwei sehenswerte Ausstellungen mit Kinoplakaten – eine im Kulturzentrum Schloss Apolda (mittwochs bis sonntags), die andere im Landratsamt.