Apolda. Massivholzspezialist Steve Beck erweitert seine Firma „Holz Beck“ um einen Holzhandel

Hat sich der gelernte Tischler und Holztechniker Steve Beck in den vergangenen Jahren vor allem beim Bau von Massivholzmöbeln und Spielplätzen einen Namen gemacht, so erweitert er nun sein Angebot beträchtlich. Ab 14. September bietet er auf seinem weitläufigen Areal in Apolda-Heusdorf auch einen Holzhandel an.

Beck: „Die Tischlerei läuft gut, die Auftragsbücher sind voll. Der Holzhandel soll vor allem für den Kunden eine Ergänzung darstellen. Die Fläche war ja schon da, warum sollen wir sie nicht nutzen?“ Die Fläche, das ist das Areal am Kalkteich 1, also am Ortsausgang Richtung Bad Sulza auf der linken Seite.

Früher befand sich schon einmal ein Holzhandel hier. Eigentlich wollte er sich bis zur Erweiterung noch ein wenig Zeit lassen. Immerhin, es gab bereits drei Holzhandel in Apolda. Doch als zu Jahresbeginn durchsickerte, dass sich Integral von seinem Holzhandel trennen wolle, um sich auf die anderen Geschäftsfelder zu konzentrieren, ging alles sehr schnell.

Einen Teil des Integral-Sortimentes übernimmt nun Beck; den Teil, der zur Betriebsphilosophie passt. Dazu zählen unter anderem Echtholzparkette der eingeführten Marke Meister oder Parkette, die durch hochfeste „Unterbauten“ die Abriebfestigkeit von hochwertigem Laminat mit dem Naturprodukt Holz als Oberfläche verbinden.

Zwar würden Baumärkte in Verbindung mit Do-it-your-self-Videos dem versierten Heimwerker schon viel ermöglichen, sagt Beck, er indes wolle zeigen, dass auf solider Handwerksbasis noch viel mehr geht. „Ich will dem Massivholz treu bleiben, auch in Sachen Innenverkleidung, Türen und Holzböden. Zusätzlich will ich auch bekannte Alternativen anbieten“, umreißt Beck seine Firmenphilosophie.

Die letzten Wochen waren für den 33-jährigen Holztechniker und sein Team anstrengend. Steve Beck war von Montag bis Sonntag meist schon morgens um fünf im Betrieb – und blieb, bis die anderen längst wieder gegangen waren. Beck: „Es ist so viel vorzubereiten, und der normale Betrieb muss ja weiter laufen.“

Schon jetzt sind die Veränderungen sichtbar. Statt eines schlichten Büros findet der Kunde künftig eine Ausstellungs- und Verkaufsfläche von rund 300 Quadratmetern Größe vor. An deren Ende fällt vor allem der Verkaufstresen ins Auge – eine Massivholztheke im Blockhausstil. Sie lässt ahnen, wozu „Holz Beck“, so der neue Firmenname, in Sachen Holzbau fähig ist.

Bis zur Eröffnung soll auch noch der Ausstellungsraum für Türen, Fenster (darunter auch englische Schiebefenster, die seines Wissens niemand in Apolda anbietet) und Innenverkleidungen sowie die Fläche für die Außenausstellung fertig werden. Aus der bisherigen Halle wird ein Lager werden.

Steve Beck ist sozusagen im Sägemehl der väterlichen Tischlerei groß geworden. Von Kindesbeinen an vertraut mit der deutschen Handwerkstradition hat er auch selbst das Tischlerhandwerk erlernt. Seinen Gesellen hat er nicht beim Vater, sondern bei Integral „gebaut“, danach aber beim Vater in Wickerstedt gearbeitet. Schließlich wollte er die Welt kennenlernen und verabschiedete sich an deren anderes Ende. Auch in Australien hat er als Tischler gearbeitet, bevor er ein paar Jahre als „Weltenbummler“ unterwegs war. Unter anderem bei einer spektakulären Autofahrt mit einem uralten Opel Corsa nach Tadschikistan (unsere Zeitung berichtete).

Schließlich schloss er noch ein Studium mit dem Titel „staatlich geprüfter Holztechniker“ ab, das den Meistertitel inkludiert, und wollte wieder festen Boden unter den Füßen spüren. Vor drei Jahren übernahm Steve Beck die Immobilie am Kalkteich für seine Tischlerei mit der Option, sich später erweitern zu können. Mit seinen Massivholzmöbeln hat er sich einen guten Namen gemacht. Vor allen Dingen Betten, die auch schon mal 150 Kilogramm wiegen können, erwiesen sich bei seinen Kunden als der Renner. Im vergangenen Jahr ging auch die Tischlerei seines Vaters Rüdiger zu dessen 30-jährigem Betriebsjubiläum und 60. Geburtstag an ihn über.

Die Vorfreude auf die neue Aufgabe ist ihm anzumerken. Sie wäre noch größer, wenn er für sein Team Verstärkung bekäme. Denn auch im Tischlerhandwerk ist der Fachkräftemangel deutlich spürbar. „Wir brauchen gute Leute, die die Philosophie der klassischen Tischlerei leben wollen“, hofft er auf die Zukunft. Und hat damit schon die nächste Aufgabe im Blick.

Doch zunächst steht der 14. September auf dem Plan. Die Eröffnung der erweiterten Firma „Holz Beck“ wird von 9 bis 17 Uhr gefeiert. Natürlich mit einem Tag der offenen Tür für jedermann. Und während sich die Erwachsenen ein eigenes Bild von der Firma und ihrem erweiterten Angebot machen können, wartet auf die kleinen Besucher eine Hüpfburg und ein Stand, an dem sie sich schminken lassen können. Ein Messetag mit Unterstützung der Firma Meisterwerke sowie kleine Geschenke für zuhause runden das Angebot ab. Auch für das leibliche Wohl ist beim Tag der offenen Tür gesorgt, unter anderem mit Wildschwein, Rostbratwurst und diversen Getränken.