Bad Sulza. Neue witterungsgeschützte Terrasse des Montessori-Kinderhauses „Emsenknirpse“ in Bad Sulza feierlich eröffnet

„Kleine Kinder brauchen ja viel Bewegung“, erklärt Nicole Prior, „daher ist das eine riesige Bereicherung für unsere Kindertagesstätte – wegen der großen Bewegungsfläche.“ Mit diesen Worten brachte die Hausleiterin der Kita Emsen-knirpse ihre Freude über die Fertigstellung der Erweiterung des Hauses am Dienstag in Bad Sulza zum Ausdruck.

Wind-, regen- und notfalls auch sonnengeschützt können die 20 Kinder der direkt im Hauses daneben betreuten Marienkäfergruppe im Alter von ein bis drei Jahren auf der 60 Quadratmeter großen Terrasse nun herumtoben.

Neubau schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe

Wobei – streng genommen handelt es sich bei dem überdachten Spielzimmer im ersten Stock der Kita In den Emsenwehren ja nicht um einen An- oder Neubau, sondern um eine überfällige und kindgerechte Sicherung und Nutzung der Fläche.

Als das Gebäude Anfang 2006 von dem Montessori-Kinderhaus in Trägerschaft des Institut für angewandte Pädagogik Apolda e.V. (IFAP) übernommen wurde, war die Terrasse offen und nur mit Gittern gesichert. Die Gitterabstände, so erinnert sich Nicole Prior, waren viel zu groß. „Da hätte so ein kleiner Kopf durchgepasst“, beschreibt sie den alten baulichen Zustand. Und so wurde sich zunächst mit einer Mauer beholfen. Da diese dann aber bei den jungen Entdeckern wiederum zum Klettern einlud, entschied man sich gezwungenermaßen im Kinderhaus dazu, auf die Nutzung der geräumigen Fläche zu verzichten. Gleichzeitig ließ sich ein anderes Problem nicht so einfach in die Betreuungsräume sperren – der Regen. Er sorgte dafür, dass die Fliesen auf der Terrasse beschädigt wurden und dem Gruppenraum unter der Terrasse über kurz oder lang ein Wasserschaden drohte.

Bewegung kam dann im Sommer 2017 in den Fall, als das Land das neue Investitionsprogramm Kindertageseinrichtungen auflegte. Mit der Unterstützung des Kreisjugendhilfeausschusses und dem Jugendamt wurde hier ein Antrag gestellt. Schließlich durfte sich das IFAP über einen positiven Bescheid und eine 90-prozentige Förderung freuen. Bei guter Zusammenarbeit mit dem Bauamt, ging es dann 2018 der Bauvorbereitung und schließlich auch mit dem eigentlich Bau los. So wurden neue Fliesen verlegt, erhielt die Terrasse einen neuen Aufbau, neue Geländer und wurde in diesem Zuge auch eine Ausbesserung am Dach durchgeführt. Bei den Bauarbeiten kamen etwa die Apoldaer Firma MGM Construction sowie RäKö aus Großheringen zum Zug.

Die endgültige Abrechnung stehe zwar noch aus, Summa Summarum beläuft sich das Projekt aber auf etwa 93.000 Euro. Gefördert werden 77.424 Euro, so dass etwa 15.500 Euro Eigenanteil aufzubringen sein werden – Eine gute Investition, findet Nicole Prior. Auch im Winter können die kleinsten Emsenknirpse jetzt ihre Bobbycars schnappen und über die Terrasse fahren, die dafür deutlich mehr Platz als die Gruppenräume bietet. „Dann aber natürlich mit Jacke“, ergänzt Prior.