Bad Berka. Programm des Fliegerclubs Bad Berka beim 30. Drachenfest beeindruckt erwachsene wie auch kleine Besucher

Sollte man sich das Wetter bestellen können, so hätte Steffen Dienst vom Fliegerclub Bad Berka-Weimar wenigstens ein bisschen Wind für das Drachenfest geordert. Genau dieser ist es, der sich schon in den Jahren zuvor immer wieder rar machte.

Damit hatte am Samstag auch Sebastian Füssel zu kämpfen, der mit seinem Sohn und seiner Lebensgefährtin erstmals von Kromsdorf zum Familienfest nach Bad Berka reiste. Immer wieder flammte die Hoffnung bei einer leichten Windböe auf, den bunten Drachen in die Lüfte zu bekommen. Doch es war ein Spiel, das erst am späteren Nachmittag ab und an belohnt wurde.

Für die Gäste hatte der Fliegerclub jedoch einiges mehr vorbereitet, was den fehlenden Wind vergessen ließ. Einen „Pirat“ zum Beispiel. Damit assoziiert in Segelfliegerkreisen aber niemand den Schrecken der Meere, sondern ein klassisches Einsitzer-Flugzeug aus polnischer Produktion. Ein solches Exemplar, das nach einer harten Landung schweren Schaden erlitten hatte, wurde von Vereinsmitgliedern in Handarbeit mit Computertechnik ausgestattet und umgebaut, so dass mit einem großen Monitor vor dem Cockpit ein beeindruckender Flugsimulator daraus wurde. Der zog vor allem Kinder und technikbegeisterte Erwachsene an, die schon immer mal selbst das Steuer in die Hand nehmen wollten. Dabei zeigte sich, dass bei manchem Hobbypiloten noch die eine oder andere Übungsstunde bis zum Flugschein nötig wäre.

Aber der Spaß stand im Vordergrund. So auch beim Toben auf der riesigen, aufgeblasenen Hindernisbahn „Space“. Die hatte der Club, der über 100 Mitglieder zählt, vom Kreissportbund Weimarer Land organisiert. Auf rund 16 Metern Länge tobten sich die Kinder an den Hindernissen aus, während sich die Erwachsenen kulinarisch mit Deftigem vom Rost oder hausgebackenem Kuchen verwöhnen lassen konnten.

Des einen Leid ist des anderen Freud: Der schwächelnde Wind ermöglichte es dem Ballonsportclub Hildburghausen, mit seinem fast 30 Meter hohen Ballon vom Flugfeld aus zu starten. Beeindruckend für die Zuschauer, denn einen solch großen Ballon, der gleich zehn Passagiere und einen Piloten in die Lüfte hebt, sieht man selten.

Eine Überraschung zum 30. Bad Berkaer Drachenfest hatte das Ballon- und Drachenteam WeimAIR am Nachmittag aufgebaut. Mit Einbruch der Dunkelheit verwandelte es einen Teil des Flugfeldes in eine schillernde Unterwasserwelt. Mit zahlreichen stablosen Drachen, durch Licht in Szene gesetzt, gestaltete das Team einen Parcours, den die Besucher durchlaufen und die beeindruckenden Lufttiere bestaunen konnten.

Den Abschluss des Festes sollte gegen 22 Uhr ein Feuerwerk einläuten, das jedoch wegen Genehmigungsschwierigkeiten entfiel. Doch Steffen Dienst hatte eine tolle Alternative aufgetan: Er gab den Luftraum über dem Flugplatz für mehrere spezielle Modellflugzeuge frei, die bei Spannweiten um die eineinhalb Meter einen LED-Schwanz hinter sich herzogen und so die Nacht in buntes Licht tauchten.