Pfiffelbach. Im Rahmen der Dorferneuerung sollen 2020 Straßensanierung „Am Gasselberge“ und die Umfeldgestaltung des Kindergartens realisiert werden

Für die Sommertour in der Landgemeinde Ilmtal-Weinstraße kam der Starkregen am Mittwochnachmittag gerade recht. Konnten doch so am Abend die Teilnehmer des Rundgangs durch Pfiffelbach dadurch ganz offensichtlich ein Problem erkennen, das seit Jahren am Ortseingang aus Richtung Liebstedt auftritt. So ergießen sich bei starken Niederschlägen über die Einfallsstraße und die Randbereiche in größeren Mengen Wasser und Schlamm – bis zum Fußgängerüberweg vor der Schule. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr sowohl für den rollen Verkehr, als auch für die Fußgänger. Insbesondere auch für die Schüler, die hier täglich die Straße queren. Nun sucht man nach Lösungsvorschlägen, die etwa in einer Querrinne über den Feldweg liegen könnte und das Wasser in einen Graben leitet. Wasser und Schlamm der direkt vom Feld kommt, müsste dabei allerdings extra kanalisiert werden.

Sicherheitsbedenken wegen alter Kastanien

Ein weiteres Problem benennt Holger Vetter, Teamleiter im Bauhof der Landgemeinde und Mitglied im Pfiffelbacher Ortschaftsrat: Das neu gestaltete Bachprofil, dass im letzten Jahr aufwendig saniert wurde, birgt einen wesentlichen Nachteil. Der befindet sich am Grund des Gewässerlaufes. So wurde zwar die Uferböschung mit Steinmatten auf Vordermann gebracht, allerdings nicht die Bachsohle selbst, die nun nach kurzer Zeit einem Biotop gleicht. Werden Schlamm und Bewuchs hier nicht regelmäßig entfernt, droht der Bach sich über die Zeit zu zusetzten und kann anfallendes Niederschlagswasser nicht genügend abführen. Um das unbefestigte Bachbett frei zu halten, müsse allerdings ein Bagger zum Einsatz kommen, so Vetter. Dieser könne aber nicht wie bisher in dem Bachlauf fahren, weil dann der Uferbereich wieder zerstört werden könnte. Guter Rat ist deshalb teuer. Nun soll nach einer Lösung gesucht werden.

Die muss in naher Zukunft auch für den Kastanienplatz gefunden werden, erklärte Ortschaftsbürgermeister Uwe Grebe. Der Bestand mit den noch vorhandenen 13 Bäumen, die im Jahr 1895 angepflanzt wurden, zeigen einen maroden Zustand und lassen immer wieder Sicherheitsbedenken aufkommen. Ein permanenter Rückschnitt der Bäume und Fällungen habe dabei sicherlich bisher schlimmeres verhindert, heißt es. Nun soll im Ortschaftsrat darüber nachgedacht werden, wie der beliebte Platz künftig gestaltet werden könnte.

Viel Lob erhielt indes die Neugestaltung des Kirchgässchens, die bisher als marodeste Straße Pfiffelbachs galt und nun unter einer neuen Asphaltdecke auch neue Abwasserkanäle verbirgt. Erst seit einigen Tagen erstrahlt die Gasse in frischem Glanz, denn die Arbeiten konnten abgeschlossen werden. Einzig die Hauben für die Straßenlaternen werden erst im September nachgerüstet.

Im Rahmen der Dorferneuerung ist nun avisiert, auch die Apoldaer Straße und die Straße Am Gasselberge in die Kur zu nehmen. Dies soll noch im Förderzeitraum, der von 2016 bis 2020 läuft, realisiert werden, heißt es aus der Verwaltung. Die letztmögliche Frist zur Beantragung von Fördermitteln ist Anfang kommenden Jahres.

Gegenstand einer Diskussion war am Mittwoch der Flächennutzungsplan, der 2012 für Pfiffelbach veröffentlicht wurde. Der weist unter anderem ein Areal am Ortseingang aus Richtung Wersdorf für Wohnbebauung aus. Allerdings steht bis heute hier noch kein Haus. Zahlreiche Bauanfragen zeigen den Bedarf an diesen Flächen. Alleine die Eigentümer blockieren bisher einen Verkauf an Interessenten. Nun gilt es für den neuen Flächennutzungsplan, der aktuell von einem Planungsbüro erarbeitet wird und für die gesamte Landgemeinde gelten soll, darüber nachzudenken, diese Flächen wieder heraus zu nehmen und an anderer Stelle im Ort neue auszuweisen. Eine Möglichkeit, die sich anböte, wäre ein Areal am nördlichen Ortsrand. Grundsätzlich aber, so Bürgermeister Thomas Gottweiss, werden parallel zu ausgewiesen Flächen auch die zentralörtliche Entwicklung, heißt Lückenbebauung im Ort, angeregt.

Zahlreiche Verbesserungen soll es im Rahmen der Dorferneuerung auch im Umfeld des Kindergartens geben, in dem aktuell Sanierungsarbeiten stattfinden. So soll einerseits vor dem Haus ein Hang befestigt, andererseits die Zugangsstraße und der Parkplatz eine neue Oberfläche erhalten. Zudem ist angedacht, die Parkfläche durch den Ankauf eines Nachbargrundstückes durch die Gemeinde zu erweitern. Die Kinder sind derweil in Interimsquartieren in Wersdorf und Niedereißen untergebracht.