Ilmenau. Ursula Nirsberger meint, dass die Wertschätzung der Ostdeutschen fehlt

„Ich kam von der Chorprobe nach Hause und hörte, dass die Grenzen offen sind, wir unseren Ausweis nehmen und in den Westen gehen können. Ich habe gleich losgeheult, da könnte ich jetzt noch heulen. Die halbe Verwandtschaft wohnte im Westen, ich habe die Teilung nie verstanden und bin froh über die Einheit, die auch für mich positiv weiterging. Ich wurde Gleichstellungsbeauftragte im Landratsamt, es war Aufbruchstimmung, wir haben das Frauen- und Familienzentrum und die Schwangerschaftsberatung auf den Weg gebracht. Ich hatte aber auch darauf gehofft, dass die Menschen über die neue Zeit zufriedener und dankbarer sind. Die Wertschätzung der Ostdeutschen fehlt. Ich habe Sorge, dass es wieder zwischen Ost und West auseinanderdriftet.“