Antje Köhler lacht über einen Kassenbon.

Über die neue Bonpflicht regen sich derzeit viele auf. Die Zettelchen verursachen viel Sondermüll, sind völlig sinnlos beim Kauf von Kleinigkeiten. Die Finanzbehörden wollen damit Betrug eindämmen. wenn Einnahmen nicht korrekt verbucht werden. Alle Händler und Gewerbetreibenden unter Generalverdacht zu stellen, finde ich ziemlich daneben. Aber offenbar gibt es Gründe und zum Glück mit der so genannten „offenen Ladenkasse“ eine Möglichkeit, damit auch Markthändler ohne Stromanschluss noch ihre Waren verkaufen können.

Bevor Sie Ihre Kassenzettel sofort wegwerfen, schauen Sie ruhig mal drauf. Bei mir sorgte er am Mittwoch für Heiterkeit. Der Fleischerladen in meinem Dorf bietet nämlich in Ermangelung anderer Verkaufsstellen im Ort auch Brot, Brötchen und einige Waren des täglichen Bedarfs wie Nudeln, Senf und saure Gurken an. Ich wurde verführt, etwas Süßes zum Kaffee mitzunehmen.

Und wie waren die drei Schillerlocken – leckerer Blätterteig mit cremig-sahniger Füllung – auf dem Bon gebucht? Unter dem Stichwort „Fleischbeilage“. Ich dachte immer, so nennt man Käfer im grünen Salat oder die kleinen Schnecken im Blumenkohl, frisch vom Feld.

Aber was sind schon Worte? Schließlich schmecken Schillerlocken ja auch nicht wie Schillers Locken.